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Nässe auf den Feldern Europawahl 2024 DLG-Feldtage 2024

Jäger sind fassungslos

Europawahl: SPD will Bau- und Fangjagd verbieten und den Wolf schonen

Der Jagdverband hat bei allen Parteien gefragt, wie sie sich zu Jagdthemen positionieren. Die Antworten der SPD verärgern die Jäger, besonders die Haltung bei Wolf und Fangjagd sei praxisfern.

Lesezeit: 4 Minuten

Fassungslos hat der Deutsche Jagdverband (DJV) auf die Antworten der SPD auf seine Wahlprüfsteine zur Europawahl reagiert, die jetzt vorliegen.

Insbesondere die Positionen zum Umgang mit dem Wolf und zum Artenschutz einschließlich Fangjagd stehen teilweise im krassen Widerspruch zu Vereinbarungen aus dem Koalitionsvertrag der Bundesregierung oder SPD-Forderungen in einigen Bundesländern. 

Der DJV fordert die SPD auf, ihre Positionen zu jagdlichen Themen anlässlich der Europawahl grundlegend zu überarbeiten. Die organisierte Jägerschaft steht jederzeit zum wissensbasierten Dialog bereit.

Mehr Herdenschutz alleiniges Mittel gegen Wölfe?

Die SPD lehnt in ihren Antworten zur Europawahl eine Lockerung des Schutzstatus auf EU-Ebene kategorisch ab und vertritt die Auffassung, dass Herdenschutz praktisch das alleinige Mittel zur Schadensprävention sei. Diese Position steht im starken Gegensatz zum Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz von Oktober 2023 und zum im Koalitionsvertrag auf Bundesebene festgeschriebenen Regierungsauftrag, ein regional differenziertes Bestandsmanagement einzuführen, stellt der DJV klar.

Mit der Antwort konterkariere die SPD auch Forderungen aus den eigenen Reihen in Regionen, die von der Ausbreitung des Wolfes besonders betroffen sind, so die Jäger.

Ende der Bau- und Fallenjagd

Bau- und Fallenjagd lehnt die SPD in ihrer Antwort auf die DJV-Wahlprüfsteine zur Europawahl aus Tierschutzgründen komplett ab.

Dies kritisiert der DJV aufs Schärfste, da der Forderung jegliche wissensbasierte Grundlage fehlt. Bereits vor einem Jahrzehnt hat der DJV freiwillig die vier gängigsten Fallentypen in Deutschland nach den besonders hohen Tierschutzstandards des internationalen AIHTS-Abkommens für eine humane Fangjagd erfolgreich testen lassen.

Im Gegensatz zum Beispiel zu Schweden hat Deutschland das Abkommen nach wie vor nicht umgesetzt. Die fehlende Fallen-Zertifizierung ist ein Vollzugsproblem der amtierenden rot-grün-gelben Bundesregierung auf Kosten des Tierschutzes.

Fangjagdverbot hätte gravierende Folgen

Die Ablehnung der Fangjagd konterkariert laut Verband zudem den Artenschutz: Dämmerungs- und nachtaktive Raubsäuger wie Fuchs oder Waschbär bedrohen vor allem seltene Bodenbrüter und lassen sich mit Fangjagd effektiv im Bestand reduzieren.

Ein Verbot der Fangjagd würde auch den Hochwasserschutz unmöglich machen: Die invasive Nutria breitet sich weiter aus und unterhöhlt großflächig Deichanlagen an Flüssen sowie am Meer. Sie gefährdet damit die Sicherheit von mehr als einer Million Menschen allein an den deutschen Küsten. Die Landesjägerschaft Niedersachsen hat sich unter anderem wegen dieser Punkte bereits mit einem Brief an die niedersächsischen SPD-Abgeordneten in Europa, im Bund und im Land sowie an die SPD-Landräte gewandt.

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Europawahl: So stehen Parteien zu jagdlichen Themen

Änderung des Schutzstatus des Wolfes nach FFH-Richtlinie, Bejagung von Vögeln, Verbot von bleihaltiger Schrotmunition durch REACH-Verordnung oder Verschärfung des Waffenrechts durch EU-Feuerwaffenrichtlinie: Die europäische Gesetzgebung beeinflusst die Jagd in Deutschland zunehmend.

Diese und weitere Themen sind Gegenstand der Wahlprüfsteine des Deutschen Jagdverbandes (DJV) zur Europawahl 2024. Die Antworten der fünf in Fraktionsstärke im Bundestag vertretenen Parteien liegen jetzt vor und sind hier zu finden.

Der DJV ruft alle wahlberechtigte Jägerinnen und Jäger dazu auf, sich an der Europawahl zu beteiligen. Es ist wichtig, der Jagd im Europäischen Parlament eine Stimme zu geben und die Jagdpolitik der kommenden Jahre mitzubestimmen. Die Vorgaben der EU bestimmen europaweit große Teile von Gesetzgebung und Politik – auch mit Bezug auf die Jagd.

Zum zehnten Mal wählen die Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union ihr Parlament, europaweit in der Zeit vom 6. bis zum 9. Juni, in Deutschland am 9. Juni 2024. Insgesamt werden 720 Abgeordneten neu gewählt – 96 davon in Deutschland.

Das Europäische Parlament ist neben der Europäischen Kommission und dem Europarat eines der drei wichtigsten Gremien der Gesetzgebung und das einzige direkt gewählte Organ. Es nimmt maßgeblichen Einfluss auf fast alle Gesetzgebungsvorhaben der EU.

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