Marktkommentar vom 28.8.2024
Der Schweinemarkt ist ausgeglichen. Das Lebendangebot findet zügig seine Abnehmer und eine Mengensteigerung ist nicht in Sicht. Gleichzeitig hat das Ende der Ferienzeit in vielen Bundesländern die Fleischgeschäfte etwas belebt. Dennoch klagen einige Unternehmen der Schlachtbranche weiterhin über schwache Margen. Aber nur vereinzelt fordern Vertreter der roten Seite, die Preise weiter zu senken. Sie verweisen dabei auf die schwachen Vorgaben in anderen europäischen Ländern. Die VZEG sieht dafür jedoch keinen Anlass und hält an der Notierung von 2 € je kg SG fest.
Schlachtschweinemarkt aktuell
(in €/kg SG bzw. €/IP* frei Schlachtstätte)
Amtliche Wochenschlachtungen der BLE
Schlachtsauen
(in €/kg SG frei Schlachtstätte)
Internationale Schweinenotierungen
(umgerechnet auf €/kg SG)
USA: Die Erzeugerpreise in Iowa sind auf 1,59 €/kg gefallen. Der Dollarkurs bleibt schwach. Die Schlachtzahlen bleiben auf hohem Niveau, die Kühlhausbestände nehmen leicht zu. Die Preise für Grillware halten sich, die übrigen Teilstücke geben jedoch deutlich nach. In den kommenden Monaten wird mit steigenden Produktionsmengen gerechnet, während die Nachfrage mit dem Ende der Grillsaison nachlässt. Die Börsenkurse im Dez.24 werden um 1,55 €/kg gehandelt. Steigende Notierungen sind erst in den Frühjahrsmonaten 2025 zu erwarten.
Brasilien: Die Durchschnittspreise haben sich bei umgerechnet 1,85 €/kg stabilisiert. Die Inlandspreise sind zwar weiter angestiegen, der schwächere Wechselkurs gleicht den Anstieg aber wieder aus. Das Lebendangebot reicht nur knapp aus, um die stabile Inlandsnachfrage und vor allem das lebhafte Exportgeschäft (+35% im Juli) mit Schwerpunkt auf den Philippinen zu befriedigen.
Russland: Die Durchschnittsnotierungen haben sich bei 1,70 €/kg stabilisiert. Das Fleischangebot ist für die Nachfrage knapp. Der Wechselkurs hat sich mit 102,09 Rubel = 1 € wieder deutlich abgeschwächt. Chinesische Banken zögern aus Angst vor westlichen Sanktionen, die finanzielle Abwicklung russischer Schweinefleischlieferungen vorzunehmen. Der alternative Versuch, Ware gegen Ware zu tauschen, gestaltet sich äußerst schwierig.
China: Die Preise für Schweinefleisch sind auf umgerechnet 3,59 €/kg gestiegen. Das Fleischangebot aus dem In- und Ausland ist sehr knapp geworden. Importiert werden vor allem Nebenprodukte und weniger gekühlte und gefrorene Teilstücke zu höheren Preisen. Für den Liefermonat Nov.24 werden an der Dalian Börse Kurse von 2,99 €/kg gehandelt. Die Terminkurse für März 2025 notieren jedoch stabil bei nur 2,55 €/kg.
Ausgewählte EU-Märkte
(in €/kg SG; korrigiert auf 56 % MFA, ab Hof; 79 % Ausschlachtung, ohne MwSt.)
