Das Landwirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern geht derzeit Beschwerden von Einwohnern im Landkreis Ostvorpommern nach, die beim Ausbringen eines im Raps eingesetzten Pflanzenschutzmittels (Colzor Trio, Wirkstoff Clomazone) in der vergangenen Woche über den Geruch und Atembeschwerden klagten. Außerdem wurden nachträglich Verfärbungen an Pflanzen in einigen Gärten festgestellt. Das Gesundheitsamt wurde informiert und auch der Landespflanzenschutzdienst einbezogen. Die Behörden haben daraufhin eine Kontrolle in dem Betrieb durchgeführt, die jedoch keine Verstöße oder ein Verschulden aufdeckte. Dennoch sei ersichtlich, dass das Pflanzenschutzmittel auf angrenzende Bereiche abgedriftet war, heißt es aus Schwerin.
"Es ist bereits zum widerholten Mal zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen nach der Anwendung dieses Wirkstoffs gekommen. Deshalb ist die Aussage, dass der Wirkstoff für den Menschen ungefährlich ist, wohl in Zweifel zu ziehen", erklärte auch Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus.
Eine aktuelle Einschätzung des Gemeinsamen Giftinformationszentrums der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen besagt allerdings, dass die gesundheitlichen Beeinträchtigungen nicht ursächlich mit der Anwendung Clomazone-haltiger Pflanzenschutzmittel im Zusammenhang stehen, eine Gesundheitsgefährdung nicht vorliege. Minister Dr. Backhaus will sich dennoch umgehend an den Bund wenden und eine erneute Überprüfung des Wirkstoffes Clomazone anregen. (ad)
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