Die Freigabe effektiver Bekämpfungsmittel gegen die derzeit in Teilen des Freistaats grassierende Mäuseplage hat der Thüringer Bauernverband (TBV) vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) verlangt.
Dutzende Thüringer Betriebe seien von einer Mäuseplage bisher nie gekannten Ausmaßes betroffen, erklärte der TBV vergangene Woche in Erfurt. Dennoch sei der Antrag der Landesregierung, das Auftreten von Mäusen durch flächiges Ausbringen von Bekämpfungsmitteln zu regulieren, vom BVL abgelehnt worden. Stattdessen verlange die Behörde, dass die Bauern die Mäuse mit der Legeflinte einzeln bekämpften. Das bedeute auf einem Hektar um die 60 000 Arbeitsvorgänge. Auf einem mittleren Weizenschlag mit 40 ha entspreche das 2,4 Millionen Arbeitsvorgängen, was dem Versuch gleichkomme, den Bergsee Ratscher mit einem Fingerhut zu entleeren, bilanzierte der Verband.
Die Thüringer Bauern fühlten sich durch solche Vorschläge regelrecht verhöhnt und forderten eine sofortige Freigabe von wirksamen Bekämpfungsmöglichkeiten. Das BVL könne sich der Erkenntnis nicht verweigern, dass von solch einer Mäuseplage, wie sie derzeit in Thüringen herrsche, eine schwere gesundheitliche Gefährdung der ländlichen und städtischen Bevölkerung ausgehe, betonte der TBV. (AgE)
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