DieEEG-Umlage wird vermutlich Anfang des kommenden Jahres um 0,1 Cent je Kilowattstunde sinken. Das will das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ erfahren haben. Offiziell wird die genau Höhe erst morgen von den Netzbetreibern veröffentlicht. Bereits in den vergangenen Wochen war bekannt geworden, dass sich ein Plus auf dem EEG-Umlage-Konto angehäuft hat.
Auch in Zukunft dürfte sich daran kaum etwas ändern. Darauf hat die Umweltorganisation Greenpeace hingewiesen. Der Ausbau von Wind- und Sonnenenergie werde wegen ihrer rasant gestiegenen Wettbewerbsfähigkeit immer günstiger. Ihre Förderkosten sinken seit 2010, was die Umlage entlastet.
Der Verband kritisiert in diesem Zusammenhang daher auch die Reformen von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD). Sie würden nicht zu dieser Entwicklung passen. Er gebe vor, die EEG-Umlage senken zu wollen, und drosselt daher den Ausbau der Erneuerbaren Energie und den Klimaschutz. „Die Erneuerbaren Energien in Deutschland sind eine große Erfolgsgeschichte“, sagt Niklas Schinerl, Energieexperte von Greenpeace. Doch Minister Gabriel steige auf die Bremse. Dabei sei es völlig unnötig, die Zahl der neu zugebauten Anlagen aus Kostengründen zu beschränken. Die geringere EEG-Umlage liegt nicht an seinen Reformen.“
Die geringeren Kosten der neuen Anlagen bestimmen den Betrag der EEG-Umlage für die Verbraucher nun deutlich stärker als die hohen Kosten aus den Anfangsjahren der Energiewende, so Greenpeace. Die Bundesregierung habe sich selbst das Ziel gesetzt, die durchschnittliche Vergütung auf 12 Cent pro Kilowattstunde (ct/kwh) für Neuanlagen zu senken. Dieses Ziel begründete die letzte EEG-Reform im Frühjahr 2014. Doch die EEG-Jahresvergütung 2013 – die Fördersumme für die im Jahr 2013 ans Netz gegangenen Erneuerbaren Energien-Anlagen – liegt bereits bei rund 12,5 ct/kwh. Im Jahr 2010 betrug sie noch 25 ct/kwh. Damit ist die Vergütung innerhalb von drei Jahren um die Hälfte gefallen.