Die Anbaufläche für Silomais ist in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr nur marginal um 1,4 Prozent gestiegen. Das geht aus der aktuellen Statistik des Deutschen Maiskomitee (DMK) hervor.
Im Frühjahr haben die deutschen Landwirte insgesamt rund 2,57 Millionen Hektar Mais (inklusive Körnermais) angebaut. Davon werden nach Angaben des Fachverbandes Biogas rund ein Drittel (0,9 Mio. ha) für die regenerative Energieerzeugung in Biogasanlagen verwertet. Zwei Drittel der Maisernte gelangt in den Trog von Rindern und Schweinen.
Die Zuwachsraten der Silomaisflächen waren in den vergangenen Jahren zu einem überwiegenden Anteil auf die gestiegene Anzahl der Biogasanlagen zurückzuführen. „Dieser sehr geringe Anstieg bestätigt die Prognosen des Fachverbandes Biogas in Bezug auf den Zubau von neuen Biogasanlagen in 2012. Mit den neuen Vergütungen und Restriktionen des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2012 bricht der Neuanlagenmarkt im Vergleich zu 2011 um fast 70Prozent ein“, erläutert Josef Pellmeyer, Präsident des Fachverbandes Biogas.
Nach 1.300 neuen Biogasanlagen in 2011 prognostiziert der Verband rund 300 Neuanlagen für das laufende Jahr. „Wir haben Fehlsteuerungen beim Biogas mit dem EEG 2012 bereinigt. Dies belegen die aktuellen Entwicklungen. Jetzt müssen wir uns auf die bedarfsgerechte Stromeinspeisung aus Biogasanalgen konzentrieren“, macht der Präsident deutlich. Dafür müsse endlich eine praxistaugliche Regelung ins EEG aufgenommen werden.
In einigen Bundesländern ist die Anbaufläche für Silomais sogar zurückgegangen. Den stärksten Rückgang verzeichnet dabei Schleswig-Holstein mit einem Rückgang von 6,7 Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr. „Dies zeigt deutlich, dass die Biogasanlagenbetreiber zunehmend auf Alternativen zum Mais setzen“, so Pellmeyer. In Schleswig-Holstein würden beispielsweise zunehmend Rüben für Biogasanlagen angebaut. Auch schnellwachsende Grassorten, Wildpflanzen und die gelb blühende Dauerkultur Durchwachsene Silphie seien als Maisersatz auf dem Vormarsch. In Mecklenburg-Vorpommern (-6,0 Prozent) und Sachsen- Anhalt (-2,7 Prozent) habe sich die Fläche für den Silomaisanbau ebenfalls verringert.