In Nordrhein-Westfalen wird der Anteil von Biogasmais an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche vielfach überschätzt. Darauf hat der stellvertretende Präsident des Fachverbandes Biogas (FvB), Hendrik Becker, diese Woche in einer Presseverlautbarung hingewiesen.
Die tatsächlichen Zahlen würden eine ganz andere Sprache sprechen: In Borken, dem Landkreis mit der höchsten Leistungsdichte an Biogasanlagen im gesamten Bundesland, seien 2012 gerade mal 12 % der Nutzfläche für den Anbau von Biomasse zum Einsatz in Biogasanlagen verwendet worden. In mehr als der Hälfte aller Landkreise, und zwar vor allem im Süden, nehme der Biogasmais 3 % und weniger der Fläche ein, berichtete Becker.
Langfristig werden nach seiner Einschätzung Biogasanlagen für mehr Biodiversität auf den Feldern sorgen. Schon heute stünden mit der Durchwachsenen Silphie, der Zuckerrübe oder dem Szarvasigras vielversprechende Alternativen in den Startlöchern. Über das Projekt „Farbe ins Feld” (FiF) unterstütze der Fachverband Biogas den Anbau alternativer Energiepflanzen sowie die Aussaat von Blühflächen und Blühstreifen in und um Energiepflanzenfelder, so Becker.
FvB-Regionalgruppensprecher Nordrhein-Westfalen, Hendrik Keitlinghaus, stellte ergänzend klar, dass der größte Teil der Maispflanzen, die jetzt auf den Feldern wachsen, in die klassische landwirtschaftliche Nutzung gehe. Viele Ressentiments gegen Biogas würden auf dem schlechten Image von Mais basieren und auf der Annahme, dass der gesamte Mais nur für Biogasanlagen angebaut werde, sagte Keitlinghaus. Tatsächlich seit es bundesweit gesehen weniger als ein Drittel der jährlichen Ernte. (AgE/ad)