„Nahrungsmittel bleiben auch in 2013 preisgünstig, sind aber nicht mehr die Inflationsbremse Nummer 1. Und dem Verbraucher muss klar sein, dass ein Mehr an Tierschutz auch einen höheren Erlös für den Landwirt erfordert.“ Das hat DBV-Präsident Joachim Rukwied anlässlich der Eröffnung der Grünen Woche in Berlin erklärt.
Die Bauern würden Tierschutz und Tierwohl sehr ernst nehmen, erklärte er weiter. So würden die Tierhalter jährlich 7 Mrd. Euro in die Verbesserung von Tier- und Arbeitsschutz in neuen Ställen investieren, das seien fast 60 % aller Investitionen in der Landwirtschaft. „Wir haben eine erfolgreiche und moderne Tierhaltung in Deutschland, der es gelingt, Tierwohl, Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit miteinander zu verbinden.“
Rukwied warb dafür, den Landwirten grundsätzlich mehr Vertrauen im Umgang mit den Tieren entgegenzubringen. Das Thema „Tierwohl“ sei nicht im Wahlkampfmodus zu bearbeiten. „Uns ist klar, dass wir mit unserer Tierhaltung die Akzeptanz der Gesellschaft behalten müssen.“ Deshalb arbeite man zusammen mit Wissenschaft und Forschung an Verbesserungen wie beispielsweise weiterentwickelten Ställen, neuen Zuchtlinien und veränderten Fütterungsmethoden. Gemeinsam mit der Ernährungswirtschaft und dem Lebensmittelhandel lote man eine Initiative Tierwohl aus.
Bioenergie ist wichtige Einkommenssäule der Betriebe geworden
Rukwied ging in der Eröffnungspressekonferenz auch auf die Energiewende ein. Grundsätzlich gelte für die deutsche Landwirtschaft, dass Lebensmittel den Vorrang vor Energie haben. Trotzdem sei die Bioenergie inzwischen eine wichtige Säule der Energieversorgung. Der Bioenergie-Anteil am Verbrauch mache in Deutschland 10 % bei der Wärme, 6 % beim Strom und 6 % bei Biokraftstoffen aus. Kritik übte Rukwied am beschleunigten Netzausbau, für den noch keine gerechte Entschädigung der betroffenen Landwirte und Grundeigentümer vereinbart sei. (ad)