Biosprit und Biogas sollen dafür verantwortlich sein, dass die Preise für Lebensmittel steigen. In diesem Jahr erwartet die Ernährungswirtschaft eine Steigerung um 3 %, weil die Rohstoffpreise für Getreide gestiegen seien.
Das sagte eine Sprecherin der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE). Man schließe sich der Prognose des Einzelhandels an. Bei Produkten aus Schweine und Rindfleisch rechnet BVE-Chef Jürgen Abraham Presseberichten zufolge mit Preiserhöhungen zwischen 15 und 20 %. Käse und Joghurt könnten 10 bis 15 % teurer werden.
„Das Ende der Discounter-Tiefstpreise für Nahrungsmittel kommt“
Verärgert über diese Aussagen zeigte sich DBV-Präsident Gerd Sonnleitner. „Wir Bauern können uns über die schräge E10-Debatte nur die Augen reiben. Da setzen wir 2 bis 5 % unserer Produktion für Biokraftstoffe ein, um die Abhängigkeit der deutschen Autofahrer von Gaddafi und anderen Öldespoten zu vermindern und gleichzeitig etwas für den Klimaschutz zu tun, dann wird diese völlig unsachlich kritisiert. Da kommen wir nach Jahrzehnten endlich aus der Tretmühle sinkender Milch-, Getreide- und Fleischpreise heraus, dann wird daraus eine ‚Verknappung für die Welternährung’“. Tatsächlich aber werde neuerdings sogar mit Nachhaltigkeitszertifikaten nachgewiesen, dass Biokraftstoff keinen Wald verdrängt. „Und Biokraftstoffe liefern als Koppelprodukt Eiweißfuttermittel, die ansonsten aus Übersee importiert werden müssten“, betonte Sonnleitner.
„Wenn die Nahrungsmittel jetzt aus den Discountertiefstpreisen herauskommen, ist das eine Wertschätzung für die Arbeit der Bauernfamilien und keine Katastrophe für unsere Verbraucher“, so Sonnleitner weiter. Die Deutschen würden derzeit nur 11 % ihrer Einkommen für Lebensmittel ausgeben, seien damit am untersten Ende in Europa. Daraus eine Kampagne gegen Erneuerbare Energie und Biokraftstoffe zu zimmern ist seiner Meinung nach abwegig. „Gerade wenn die Atommeiler jetzt abgeschaltet werden, brauchen wir umweltfreundlich erzeugte Biomasse für den Strom, für die Wärme und für das Benzin unserer Autos“, stellte der DBV-Präsident klar.