Am 31.03.2015 hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit BVL erstmalig bundesweite Kennzahlen über Menge und Zeitraum des Antibiotikaeinsatzes bei der Therapie von Rindern, Schweinen, Hühnern und Puten veröffentlicht.
Aus Sicht von SPD-Agrarsprecher Wilhelm Priesmeier geben dabei vor allem die Zahlen für die Geflügelmast Anlass zur Sorge und würden dringenden Handlungsbedarf zeigen. Die Verbesserung der Haltungsbedingungen bei Masthühnern und Puten habe daher erste Priorität. „Die SPD hat bei der letzten Änderung des Arzneimittelgesetzes darauf gedrängt, dass die Therapiehäufigkeit für Rinder, Schweine, Hühner und Puten bundesweit erfasst und ausgewertet werden kann. Jetzt können alle tierhaltenden Betriebe in Deutschland erstmalig sehen, wo sie im Vergleich zu anderen Tierhaltern stehen“, so Priesmeier.
Tierhalter, die im Gegensatz zu ihren Kollegen weitaus häufiger ihre Tiere mit Antibiotika behandeln, müssten nun verbindliche Maßnahmen einleiten, um den Medikamenteneinsatz dauerhaft zu senken. Stattliche Überwachungsbehörden könnten darüber hinaus anordnen, die Stallhygiene oder die Haltungsbedingungen zu verbessern.
„Um das Tierwohl insgesamt zu verbessern, haben sich SPD und CDU/CSU im Koalitionsvertrag darauf verständigt, einen einheitlichen Rechtsrahmen zur Tiergesundheit und Tierhaltung zu schaffen. Dieser wird langfristig die Standards für eine tiergerechtere Nutztierhaltung vorgeben und damit die gesellschaftliche Akzeptanz der Tierhaltung in Deutschland sichern“, sagte Priesmeier.
Hintergrund:
Erstmals Kennzahlen zum Antibiotikaeinsatz veröffentlicht (31.3.2015)