Der europäische Bauern- und Genossenschaftsverband Copa-Cogeca hat letzte Woche mit Herstellern von Agrarbetriebsmitteln über Möglichkeiten gesprochen, wie die Landwirtschaft produktiver, effizienter und nachhaltiger werden kann. Über 100 Landwirte, Vertreter der Industrie, Europaabgeordnete sowie Vertreter der EU-Kommission und des Rates nahmen teil.
Die Teilnehmer wiesen darauf hin, dass die jüngste Krise die Wirtschaft der EU, insbesondere die Landwirtschaft, hart getroffen habe. Die Landwirte stehen auch vor immer größeren Herausforderungen wie der extremen Volatilität der Agrarmärkte, schlechten Witterungsbedingungen, beschränkten natürlichen Ressourcen und hohen Produktionskosten. In den Schlussfolgerungen des Workshops einigten sich die Teilnehmer auf einen Plan, wie mit dieser Situation umgegangen werden soll.
Der Plan zielt darauf ab, eine produktivere Landwirtschaft zu erzielen, die den Landwirten dabei hilft, die begrenzten Ressourcen effizienter zu verwenden und gleichzeitig ihr Angebot zu steigern. Er umfasst auch die Bindung von Kohlenstoff in landwirtschaftlichen Böden und Biomasse und die Reduzierung der Treibhausgasemissionen.
Die Teilnehmer unterstrichen, dass die Steigerung der Produktivität ein Schlüsselfaktor für die Verstärkung von Wachstum und Beschäftigung in den ländlichen Gebieten der EU sei. Der Agrar- und Lebensmittelsektor beschäftigt rund 40 Mio. Menschen. Die Steigerung der Produktivität ist jedoch seit dem Jahr 2000 zurückgegangen. Dementsprechend appellierten sie an die Kommission, einen starken Rahmen mit Anreizen für eine Steigerung der Produktivität zu entwickeln, der gleichzeitig einen Umweltnutzen erbringt, Forschung und Innovation als Priorität ansieht und sicherstellt, dass das Wissen an die Landwirte weitergegeben wird.
Nach der Agrar-Reform muss die Kommission mithilfe spezifischer Indikatoren auch deren Auswirkungen auf die Produktivität messen. Darüber hinaus sollte die Kommission ein spezifisches Referat einrichten, das sich mit „landwirtschaftlichen Betriebsmitteln und Produktivität“ beschäftigt. Hiermit würde sichergestellt, dass die Maßnahmen auch so entworfen werden, dass sie eine produktive und ressourceneffiziente Landwirtschaft fördern. Abschließend stellten die Teilnehmer fest, dass die Zusammenhänge zwischen der Gemeinsamen Agrarpolitik und anderen Politikbereichen der EU, insbesondere Handel, Unternehmen, Gesundheit und Verbraucherschutz, Umwelt und Forschung und Entwicklung, ebenso von zentraler Bedeutung ist. (ad)
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