Die Agrarexperten im Europaparlament halten überwiegend an einer Verlängerung der Zuckerproduktionsquoten bis 2020 fest. Das hat sich bei einer Aussprache zum Bericht des Franzosen Michael Dantin über die Reformvorschläge zur einheitlichen Gemeinsamen Marktordnung am Montag vergangener Woche gezeigt.
Die Quoten müssten über 2015 hinaus verlängert werden, um den Rübenanbauern genügend Zeit zu lassen, sich auf die neue Situation einzustellen, war der mehrheitliche Tenor. Schließlich hätten die Landwirte viel Geld investiert. „Wir müssen in diesem Sinne Verantwortung zeigen“, erklärte die spanische Christdemokratin Esther Herranz García.
Der agrarpolitische Sprecher der Grünen, Martin Häusling, betonte, die Quoten hätten den Zuckermarkt stabilisiert. Eine Abschaffung nütze weder den Landwirten noch den Verbrauchern, sondern allein den Verarbeitern. Die Diskussion weckt allerdings auch neue Begehrlichkeiten dort, wo die Zuckerproduktion im Rahmen der Reform von 2006 besonders stark zurückgefahren wurde.
Die Lettin Sandra Kalniete forderte ebenso wie die Irin Mairead Mc Guinness, dass ihren Länder die Gelegenheit gegeben werden müsse, Produktionsrechte zurückzuerlangen. (AgE)
vgl.:
Südzucker startet Biorübenkampagne in Warburg (20.9.2012)
Früher Rübenkampagnenstart birgt Vor- und Nachteile (19.9.2012)