Die Ankündigung von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler, den Verkauf unter Einstandspreis ab 2013 wieder erlauben zu wollen, stößt bei den Landwirten auf deutliche Kritik (vgl. Ergebnis der "Frage der Woche"). DBV-Präsident Gerd Sonnleitner hat daher dem FDP-Politiker in einem Brief versucht zu erklären, wie wichtig diese wirtschaftspolitische Maßnahme ist, um einen fairen Wettbewerb im Lebensmitteleinzelhandel zu sichern und den teilweise ruinösen Preiskampf zu entschärfen.
Laut Sonnleitner verkennt das Ministerium offensichtlich die präventive Wirkung dieser vom Berufsstand erreichten Regelung. Gerade bei Milch und Milchprodukten sowie Fleisch und Fleischwaren sei es vor dem Verbot immer wieder zu unerklärlichen Preissenkungen im Lebensmittelhandel gekommen, so dass sich der Verdacht über einen Verkauf unter Einstandspreis aufdrängte. Ein ruinöser Preiskampf im Lebensmitteleinzelhandel habe zu erheblichem Druck auf die Erzeugerpreise geführt.
Der DBV-Präsident befürchtet, dass von dieser Niedrigstpreisstrategie des Lebensmitteleinzelhandels auf Dauer auch Gefahren für die Qualität von Lebensmitteln ausgehen. „Ein Auslaufen der Regelung zum Verbot des auch gelegentlichen Verkaufs von Lebensmitteln unter Einstandspreis ist daher nicht akzeptabel.“ (ad)
Ergebnis der Befragung
Hintergrund:
Verbot von Verkäufen unter Einstandspreis soll auslaufen (8.8.2011)