Für ein bundesweit einheitliches Wolfsmanagement haben sich die umweltpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Marie-Luise Dött, und der zuständige Berichterstatter Klaus-Peter Schulze ausgesprochen.
Anlässlich eines Fachgesprächs zum Thema „Wolf - Artenschutz und Management“ im Umweltausschuss des Bundestages bezeichneten Dött und Schulze am vergangenen Mittwoch die Wiederansiedlung von Wölfen in Deutschland als ein Erfolgsprojekt des Naturschutzes. Zugleich betonten sie, dass eine ausreichend große Akzeptanz in der Bevölkerung für die weitere Ansiedlung von Wölfen in Deutschland unabdingbar sei.
Das Fachgespräch hat nach ihrer Auffassung eine Reihe wichtiger Schlussfolgerungen für die künftige Arbeit ergeben. So sollten die Verantwortlichkeiten für das Wolfsmonitoring und das Wolfsmanagement zusammengeführt werden. Da die Wölfe in absehbarer Zeit ihr Territorium über Ländergrenzen hinweg erweitern dürften, sei zudem ein bundesweit einheitliches Wolfsmanagement erforderlich. Ferner müssten bereits heute die Weichen für eine Regulierung der Population gestellt werden, vor allem mit Blick auf die dicht besiedelte deutsche Kulturlandschaft, so eine weitere Forderung der CDU-Politiker.
Nach Ansicht der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter, ist eine Absenkung des Schutzniveaus beim Wolf jedoch nicht notwendig. Einerseits gebe es derzeit keine Anzeichen dafür, dass der Wolf seine Scheu gegenüber den Menschen verloren habe. Andererseits könnten schon heute problematische Tiere „durch Abschuss dem Rudel entnommen werden“, erläuterte Schwarzelühr-Sutter während des Fachgesprächs.
Wolf bald in ganz Niedersachsen
Markus Bathen vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) zeigte sich vor dem Umweltausschuss überzeugt, dass die Koexistenz von Wolf und Mensch auch in Deutschland machbar sei. Unfälle, bei denen Menschen durch Wölfe zu Schaden kämen, gingen nicht über das Maß einer normalen Gefahr des täglichen Lebens hinaus.
Der NABU-Vertreter räumte gleichzeitig ein, dass der Wolf die Arbeit der Nutztierhalter tangiere. Herdenschutz könne aber unter dem gegenwärtig hohen Gefährdungsstatus des Wolfes in Deutschland grundsätzlich nur über Schutzmaßnahmen bei den Nutztieren und nicht durch eine Entnahme von Wölfen geschehen, so Bathen.
Britta Habbevon der mit dem Wolfsmonitoring beauftragten Landesjägerschaft Niedersachsen warnte allerdings vor einer möglicherweise sinkenden Akzeptanz des Wolfes. Ihr zufolge ist angesichts der jährlichen Zuwachsraten davon auszugehen, dass Niedersachsen künftig nahezu flächendeckend vom Wolf belaufen wird. Dies habe bereits mehrfach zu Nahkontakten des Wolfes zum Menschen geführt.