Im Nicht-EU-Mitglied Norwegen ist Butter gerade ein knappes Gut. Mitten in der Vorweihnachtszeit sind viele Regale in den Supermärkten leer, und wenn es noch Butter gibt, ist sie nur noch für astronomische Preise zu haben. Nach Angaben des größten Milcherzeugers fehlen derzeit mehr als 1000 t Butter. In ihrer Verzweiflung haben einige Norweger schon bis zu 40 Euro für ein 250 g Päckchen Butter bezahlt.
Schuld an den Engpässen sind zum einen die veränderten Essgewohnheiten, wodurch etwa 30 % mehr Butter verbraucht wird, berichtet die Rheinische Post. Das hätten die Molkereien, wie etwa der norwegische Hauptproduzent von Butter Tine, nicht rechtzeitig erkannt. Zum anderen sei der Sommer sehr verregnet gewesen. Durch schlechte Futterqualitäten kam es dann zu einem Einbruch der Milchproduktion, so dass die eigenen Kapazitäten der Norweger an ihre Grenzen stoßen.
Einfach Butter importieren können die Norweger dabei nicht. Da sie nicht in der EU sind, ist Butter mit hohen Zöllen belegt und unterliegt einem schwerfälligen Lizenzverfahren, so die Zeitung weiter. Bis Mitte Januar werde die Butter weiter knapp bleiben. Deswegen floriert der Schwarzmarkt.
Die Engpässe sind auch dem Deutschen Bauernverband nicht entgangen. Dezent klopft er bei den Norwegern an und verweist auf die florierende Butterproduktion in Deutschland. Auch wenn hierzulande die Nachfrage nach Butter vor Weihnachten boome, könne die deutsche Molkereiwirtschaft den Norwegern sicherlich helfen, heißt es in einer Mitteilung des Verbandes.
Konkrete Hilfe kommt dagegen bereits aus einem Nachbarland: Die Dänen sammelten nach einem Aufruf im Fernsehen bislang 4000 Packungen Butter für Norwegen. Zudem wird in Zeitungen erklärt, wie man Butter selbst herstellen kann. (ad)
Mehr dazu:
Norwegen: Butterpreis bei 125 €/kg? (13.12.2011)