Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) hat bekanntlich einen Verkaufsstopp für den Kraftstoff E10fordert, da der Biosprit andernorts die Menschen hungern lasse. Rückendeckung bekommt er dabei von seiner Parteikollegin Dr. Christel Happach-Kasan.
Sie hält dieDebatte für richtig und wichtig. „In Zeiten großer Dürren und steigender Nahrungsmittelpreise muss auch in Europa ein besonderes Augenmerk auf die Konkurrenz zwischen Teller und energetischer Nutzung von Biomasse gelegt Werden“, sagte die Agrarsprecherin am Donnerstag. Deutschland sei inzwischen Weizen-Importland. „Durch unsere Importe tragen wir zur Verteuerung von Brotgetreide bei und verschärfen so die Nahrungsmittelsituation in den ärmsten Ländern.“
Der Kraftstoff E10 wird laut Happach-Kasan von den Verbrauchern weiterhin schlecht angenommen. Bereits bei der Einführung habe man versäumt, die Bevölkerung ausreichend zu informieren. Jetzt müsse nach anderen Wegen zur Minderung des CO2-Ausstoßes durch den Verkehr gesucht werden. Die Politikerin hält in diesem Zusammenhang auch die Vorschläge zum Greening im Rahmen der Agrarreform für kontraproduktiv. Ihre Umsetzung würde die bestehenden Konkurrenzen weiter verstärken.
Happach-Kasan sagt zwar ja zur energetischen Nutzung von Biomasse, der Schwerpunkt muss ihrer Meinung nach aber auf die Nutzung von Reststoffen aus der Land- und Ernährungswirtschaft gelegt werden. (ad)
Hintergrund:
Steigende Agrarpreise: Niebel will Biospritverkauf verbieten (16.8.2012)