Ein klares agrarpolitisches Leitbild hat der Präsident des Deutschen Bauernbundes (DBB), Kurt-Henning Klamroth, angemahnt. Auf dem diesjährigen Bauerntag des DBB in Potsdam sprach sich Klamroth für „bäuerliche, inhabergeführte Familienunternehmen“ als Leitbild aus.
Hauptkriterium sei, dass die Landwirte „mit ihrem eigenen Vermögen für ihr Tun und Lassen einstehen“. Diese Bauern seien in der Region verwurzelt. Sie stünden für eine „ökologisch tragfähige und ökonomisch existenzfähige Landbewirtschaftung“. Wer hingegen erneut die Gleichrangigkeit der Rechtsformen in einem Leitbild unterbringen wolle, könne es auch gleich lassen, so der Verbandspräsident.
Ausdrücklich begrüßte Klamroth die Initiative von Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister Dr. Hermann Onko Aeikens für ein Agrarstruktursicherungsgesetz. Ein wichtiges Element dieses Gesetzes müsse die Kontrolle des Erwerbs von Anteilen an landwirtschaftlichen Unternehmen sein, betonte der DBB-Präsident. Damit müsse man nicht zuletzt der Tatsache Rechnung tragen, dass viele ehemalige Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften (LPG) nicht mehr mehrheitlich mit Genossenschaftsmitgliedern besetzt seien. Stattdessen gehörten sie inzwischen zu erheblichen Teilen den Vorständen und Geschäftsführungen sowie deren Angehörigen.