Die Totalrevision der EU-Ökoverordnung muss nach Ansicht des Anbauverbandes Bioland vom Tisch. Nur so könne der Biolandbau in Deutschland und Europa seine guten Entwicklungschancen nutzen.
Statt einer Totalrevision des Regelwerks spricht sich der Verband für praxistaugliche Vorgaben aus, mit denen der Ökoanbau weiter gestärkt und verbessert werden kann. Eine breite Mehrheit von Mitgliedsstaaten hat dies am vergangenen Montag auf dem EU-Agrarrat in Brüssel gefordert.
„Diese klare Botschaft muss Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt nun dem neuen EU-Agrarkommissars Phil Hogan mit auf den Weg geben“, sagt Jan Plagge, Präsident von Bioland e.V. und fordert einen schnellen Neustart im Revisionsprozess, anstatt langer zäher Verhandlungen auf einer vollkommen ungeeigneten Grundlage. Das heißt: „Der Vorschlag der alten EU-Kommission, der zu einer massiven Reduktion des Ökolandbaus führen würde, muss zurückgewiesen werden. EU-Kommissar Hogan kann dem zuvorkommen, indem er den jetzigen Vorschlag zurückzieht und einen neuen Entwurf ankündigt“, so Plagge weiter. Dies sei auch die einstimmige Forderung von Bauernverbänden, Verbraucherverbänden, dem Handel, Bundestag, Bundesrat und den Bundesländern.
Die aktuelle Rechtsunsicherheit für Landwirte, Verarbeiter und Händler hemmt laut Plagge Investitionen und Weiterentwicklungen für mehr Bio in Deutschland. Das schade nicht zuletzt auch den Verbrauchern, die sich mehr heimisches Bio wünschen.“