Die Studie zur angeblichen Gefährlichkeit von gentechnisch verändertem Mais der Forschergruppe Criigen aus Frankreich wird von den Medien weitestgehend unkritisch übernommen. Dabei weisen zahlreiche Wissenschaftler auf die nicht aussagekräftige Durchführung des zweijährigen Experiments bei Ratten hin, wie es in verschiedenen Fachblättern heißt.
So ärgert sich u.a. auch die Technische Universität Dortmund über die Berichterstattung, etwa
in den ZDF heute-Nachrichten vom 20. September. Die Autoren würden die fragwürdigen Inhalte der Studie unreflektiert widergeben und den Zuschauer nicht über die großen Bedenken aus der Fachwelt informieren, heißt es. Eine Greenpeace-Sprecherin riet anschließend in dem Beitrag zu Bio-Nahrungsmitteln oder konventionellen Lebensmitteln mit dem Aufkleber ‘Ohne Gentechnik’. Nach dem Beitrag und den Angst einflößenden Bildern könne der Zuschauer nur noch gegen Gentechnik sein, ärgern sich die Dortmunder Forscher.
Dabei könne von einem „eindeutigen Ergebnis“ überhaupt nicht die Rede sein. Sie zitieren dazu aus dem Fachblatt Spektrum. Dort heißt es u.a.:
- Studie enthält zahlreiche Unsauberkeiten und Ungereimtheiten
- Zu geringe Anzahl untersuchter Tiere
- Besonders tumoranfällige Rattenlinie
- Unklare Ergebnisse, schlechte Qualität der Auswertung
- Statistische Größen wie die Schwankungsbreite der Ergebnisse werden nicht ermittelt
- Kein Vergleich zu einer Kontrollgruppe
- Untersuchung kann von anderen Forschern nicht nachvollzogen werden, da große Datenteile der Studie nicht beiliegen; Daten schlecht aufbereitet
- Vorhandene Daten lassen nicht auf die gezogenen Schlussfolgerungen schließen
- Ergebnisse schwanken sehr stark, Gentechnik-Mais kann überhaupt nicht als Ursache herangezogen werden
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