Die Mitgliedstaaten bleiben über die Zulassung von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) auch zum Import als Futter- und Lebensmittel gespalten. Im Sonderausschuss für die Lebensmittelkette und Tiergesundheit (SCoFCAH) endeten vergangene Woche zwei Abstimmungen über eine Maislinie und eine Sojabohne wie üblich ohne eine qualifizierte Mehrheit für oder gegen die Zulassung, also im Patt. Deutschland enthielt sich in beiden Fällen.
Der GV-Mais T25 wurde von Bayer CropScience entwickelt. Er verträgt die Behandlung mit dem Herbizidwirkstoff Glufosinat, das von Bayer unter dem Markennamen Liberty vertrieben wird. Die Monsanto-Sojabohne MON87708 ist gegenüber Herbiziden mit dem Wirkstoff Dicamba tolerant. Beiden Produkten hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) im Rahmen der geplanten Verwendung als Futter- und Lebensmittel bereits die Unbedenklichkeit bescheinigt.
Die Abstimmungen werden im Laufe der nächsten Wochen in einem Berufungsausschuss mit hochrangigen Vertretern der nationalen Ministerien wiederholt. Bestätigt sich dort das Patt, fällt die Entscheidung über die Zulassung an die Europäische Kommission.
Unterdessen forderte die Bundesversammlung der Katholischen Landvolkbewegung Deutschland (KLB) die Bundesregierung auf, die Zulassung von GV-Pflanzen grundsätzlich abzulehnen. Die Enthaltung bedeute letztlich eine Zustimmung und ebne der Zulassung von genverändertem Mais den Weg, betonte die KLB mit Blick auf das Abstimmungsverhalten Berlins beim umstrittenen Anbauzulassungsverfahren für den GV-Mais 1507.