Auf der A5 bei Lahr im Schwarzwald ist jetzt ein Wolfsrüde überfahren worden. Nach einem DNA-Test steht damit fest, dass nun auch Baden-Württemberg Wolfsland ist.
Agrarminister Alexander Bonde veranlasste nun weitere Untersuchungen, um festzustellen, ob das Tier aus der Schweiz oder aus Frankreich eingewandert ist. Mittlerweile leben nach Angaben des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) wieder rund 30 Rudel, vier Paare und mehrere Einzeltiere in der Bundesrepublik. Dauerhaft angesiedelt haben sie sich in Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen.
In Baden-Württemberg war er gut 150 Jahren verschwunden. Das bislang letzte bekannte Exemplar hier wurde 1847 erlegt, das letzte badische 1866 bei Zwingenberg im Odenwald.
"Ich freue mich, gleichzeitig treibt es uns auch die Sorgenfalten auf die Stirn", sagte der Vorsitzende des Nabu Baden-Württemberg, André Baumann. Vor allem die Sorgen der Schäfer müssten ernst genommen werden, ebenso wie Bedenken der Bürger. Es gelte nun, sich auf den ersten lebenden Wolf im Bundesland einzurichten. Wichtig sei dann vor allem, Schaden von den Schäfern abzuwenden. Herdenschutzzäune müssten errichtet und Schäfer mit speziellen Schutzhunden ausgerüstet werden, die Schafe bei Angriffen verteidigen könnten.
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