DBV-Milchpräsident Udo Folgart und der Präsident des Französischen Milchbauernverbandes (FNPL), Thierry Roquefeuil, haben sich bei einem Treffen in Paris überzeugt davon gezeigt, dass im Zuge der Brüsseler Trilog-Verhandlungen zur Milchmarktpolitikin Sachen Interventionspreis ein Kompromiss gefunden wird.
Während das Europaparlament für eine Anhebung der Interventionspreise für Milcherzeugnisse und eine Ausweitung der staatlichen Lagerhaltung plädiert, stellten die Landwirtschaftsminister der Mitgliedstaaten zuletzt allerdings klar, dass laut Lissabonvertrag ausschließlich der Rat dazu berechtigt ist, Referenz- und Interventionspreise sowie die Details der öffentlichen Lagerhaltung festzulegen.
Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner lehnt im Unterschied zu Frankreichs Agrarminister Stephan Le Foll eine solche Kehrtwende in der Milchmarktpolitik strikt ab. Auch der DBV hat sich wiederholt gegen eine Rückkehr zur staatlichen Marktverwaltung bei Milch ausgesprochen.
Bei dem Treffen war die Herausforderung, den Milchmarkt krisenfester zu machen. Wie am 24. Mai berichtet, waren sich die deutschen und französischen Milchbauern einig darin, dass verpflichtende mengenbegrenzende Restriktionen wie eine „Milchquote light“ nicht mehr zeitgemäß seien.
Ausblick auf die Zeit danach
Unterdessen plant die Europäische Kommission für Ende September eine Konferenz zu den Auswirkungen des 2012 beschlossenen EU-Milchpakets, mit dem Landwirten insbesondere besser Möglichkeiten zur Selbstorganisation an die Hand gegeben werden sollte. Die Behörde will bei dieser Gelegenheit einen Ausblick auf die Zeit nach dem Auslaufen der Garantiemengenregelung zum 31. März 2015 geben. EU-Agrarkommissar Dr. Dacian Cioloş hatte dem Europaparlament im März versprochen, noch vor dem Ende seiner Amtszeit im Oktober 2014 weitere Ideen zu präsentieren, wie mit dem Ende der Quote am besten umgegangen wird. (AgE)
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Konstruktives deutsch-französisches Milchgespräch (24.5.2013)