Eine insgesamt positive Bilanz für den diesjährigen Geschäftsverlauf können die gut 2 500 genossenschaftlichen Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft in Deutschland ziehen. Wie der Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), Manfred Nüssel, vergangene Woche in Berlin mitteilte, steigerte die Gruppe insbesondere preisbedingt und gestützt durch den Export ihren addierten Gesamtumsatz von 48,2 Mrd. Euro im Jahr 2011 auf knapp 50 Mrd. Euro im jetzt zu Ende gehenden Jahr, was einem relativen Plus von rund 3 % entsprach.
Die Warengenossenschaften hätten deutlich höhere Verkaufserlöse für Getreide und Ölsaaten verzeichnet und in den Bereichen Agrartechnik und erneuerbare Energien von der Investitionstätigkeit der Landwirte und Privatkunden profitiert, berichtete Nüssel. Auch Zukäufe hätten zu dem Umsatzplus beigetragen.
Die Molkereigenossenschaften haben 2012 nach Darstellung des DRV-Präsidenten ein unruhiges Marktgeschehen mit zeitweise großen Anlieferungsmengen gemeistert. Im Jahresverlauf seien wieder höhere Erzeugerpreise ausgezahlt worden. Die Molkereigenossenschaften setzten weiterhin auf Prozessoptimierungen sowie Innovationen und hätten dabei die Drittlandsmärkte im Fokus, erklärte Nüssel. Das gelte ebenfalls für die Vieh- und Fleischwirtschaft, die eine steigende Nachfrage nach tierischen Erzeugnissen auf den Weltmärkten bediene.
Die Gemüsebranche hat dem Verbandspräsidenten zufolge mittlerweile die Langzeitfolgen der durch die Enterohämorrhagischen-Escherichia-Coli-(EHEC)-Infektionen ausgelösten Marktkrise von 2011 überwunden und „blickt nun verhalten optimistisch in das neue Jahr“. (AgE)