Presseberichten zufolge könnten in naher Zukunft wieder Braunbären nach Sachsen kommen. Nach Aussagen des WWF wäre dies durch Wanderungsbewegungen aus Polen bzw. Slowenien möglich. In Polen leben momentan ca. 80 Tiere, in Slowenien etwa 900.
Tschechische Forscher warnen daher vor einer Ansiedlung von Braunbären in dicht besiedelten Gebieten, da „es viel mehr Konflikte als mit Wölfen geben wird", erklärt Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel in einer Antwort auf eine entsprechende Anfrage der FDP-Politiker Dr. Gero Hocker, Horst Kortlang und Jörg Bode.
Braunbären kommen in Europa, mit Ausnahme der Bestände in Skandinavien, dem Baltikum und Russland, überwiegend in den größeren europäischen Gebirgen vor. Ihr Vorkommen, insbesondere in Mittel-, Süd- und Westeuropa, ist auf einige kleine voneinander getrennte Populationen in besonders vom Menschen unbesiedelten Bereichen aufgespalten. Auch die Vorkommen in Polen und der Slowakei beschränken sich überwiegend auf die Gebirgsregionen (Karpaten). Eine Einwanderung von Einzeltieren nach Sachsen aus diesen Regionen z.B. über das Riesengebirge sei daher nicht auszuschließen, so Wenzel weiter. Eine Einwanderung von Bären aus Slowenien nach Sachsen wäre aufgrund dessen geographischer Lage (getrennt durch Österreich, Tschechien oder Bayern) sehr viel unwahrscheinlicher.
Die Landesregierung hält laut dem Politiker eine Ansiedlung von Bären in absehbarer Zeit in Niedersachsen für sehr unwahrscheinlich. Es sei auch zweifelhaft, ob Niedersachsen geeignete Lebensräume für den Bären bietet.