25 Cent für 1 Liter Milch, 26 Cent für 200 g Wurst, 1 Cent für ein Brötchen – das, was Landwirte für Lebensmittel erhalten, wird immer weniger. Die Erzeugerpreise für Milch und Fleisch sind in den vergangenen Monaten drastisch gefallen. Die Situation der Bauernfamilien ist seit über einem Jahr äußerst angespannt und nicht wenige müssen sogar um ihre Existenz fürchten.
Aus diesem Grund haben auch Bauern aus Münster an dem bundesweiten Aktionstag teilgenommen. Vor einem Lidl-Markt informierten sie die Kunden über den Verlust der Wertschätzung von Lebensmitteln und klärten über die Folgen der Schleuderpreise für ihre Höfe auf. „Am Beispiel Milch lässt sich die Preismisere anschaulich zeigen: Der Landwirt erhält aktuell nur noch 25 Cent für einen Liter Milch. Nötig wären mindestens 35 Cent, um nachhaltig auf den Höfen wirtschaften zu können“, sagte Susanne Schulze Bockeloh, Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Münster.
Kurz vor den Feiertagen verbanden die Münsteraner Landwirte ihre Aktion vor dem Lidl-Markt mit einem Ostergruß, den sie an Verbraucher übergaben. „Auch die Schokohasen sind aus frischer Milch hergestellt. Jedes Lebensmittel besteht immer auch aus landwirtschaftlichen Erzeugnissen, die wir Landwirte Tag für Tag auf unseren Höfen produzieren“, machte die Landwirtin deutlich. „Aber das darf kein Nullgeschäft für die Landwirte sein, sondern muss vom Lebensmitteleinzelhandel auch durch eine entsprechende Entlohnung gewürdigt werden.“
Die aktuelle Marktlage ist nach Einschätzung von Schulze Bockeloh auf ein weltweit steigendes Angebot bei Milch, Fleisch und Getreide und die zugleich anhaltend schwache Nachfrage zurückzuführen. Mehr im Video…
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