Niedersachsen bemüht sich um eine Verlängerung der Zuckerquote bis 2020, um Planungssicherheit für die Zuckerfabriken und Zuckerrübenanbauer zu schaffen. Das hat Landwirtschaftsminister Gert Lindemann vergangene Woche in Hohenhameln erklärt, wo er gemeinsam mit seinem litauischen Amtskollegen Kazimieras Starkevičius das Nordzuckerwerk im Ortsteil Clauen besuchte.
Durch die Zuckermarktordnung dürfe allerdings keine einseitige Bevorteilung entstehen. Extreme Preisspitzen auf dem EU-Binnenmarkt sollten durch die bestehenden Instrumente zur Marktregulierung stärker gedämpft werden, forderte der niedersächsische Agrarminister. Bei den derzeitigen Regelungen zum Außenhandel dürften hingegen keine Kompromisse eingegangen werden.
Auch die anstehende EU-Agrarreform war Thema der Gespräche. Lindemann hob hervor, dass ein nachhaltiges, intelligentes und integratives Wachstum in der Landwirtschaft und im ländlichen Raum Europas wichtig sei. Das bedeute jedoch nicht, dass man mit allen Vorschlägen der Kommission in Brüssel übereinstimme. Insbesondere der Vorschlag, 7 % der Acker- und Dauerkulturflächen als ökologische Vorrangflächen weitgehend stillzulegen, werde nicht unterstützt, stellte der Minister fest. Auf Deutschland bezogen hieße das nämlich, die gesamte Ackerfläche des Landes Baden-Württemberg quasi aus der Produktion zu nehmen. Das sei deutlich zu viel und im Hinblick auf die jetzt schon extreme Flächenknappheit nicht zu vertreten. (AgE)
Und in der aktuellen top agrar-Ausgabe 9/2012:
Keine Angst vor dem Quotenende
„Die Zuckerquote bleibt!“