„Der Agrarbericht macht deutlich: Der Strukturwandel in der Landwirtschaft setzt sich fort. Sich ändernde Anforderungen an die Landwirtschaft von Seiten der Wirtschaft, Umwelt und der Verbraucher fordern gerade bäuerliche Familienbetriebe zusehends heraus“, erklärte Marlene Mortler, Agrar-Sprecherin der CSU-Landesgruppe zu den aktuellen Entwicklungen auf dem Milchmarkt.
Je kleiner der Betrieb, desto schwieriger ist es ihrer Ansicht nach, Investitionen in neue Ställe oder Landmaschinen zu schultern. „Auch die Liberalisierung der Agrarmärkte, die ich im Interesse der Verbraucher ausdrücklich begrüße, kann gerade für Kleinbetriebe zur echten Herausforderung werden. Wer kaum Kapital hat, ist Preisschwankungen, wie wir sie gerade bei der Milch beobachten, schutzlos ausgeliefert“, sagte sie. Da helfe auch das Wissen nicht, dass sinkende Preise zu einem großen Teil der Marktpolitik des Handels geschuldet sind und deshalb auch wieder vorübergehen.
Laut Mortler brauche die EU keine Zollschranken oder Milchquoten. „Aber: Wenn wir wollen, dass bäuerliche Familienbetriebe weiter das Gesicht unserer ländlichen Räume wesentlich prägen, brauchen wir für sie ein Zukunftsprogramm. Dann müssen wir die öffentliche Förderung der Landwirtschaft deutlicher als bisher auf sie ausrichten.“
Ein solcher Schritt, würde auch dem zunehmenden Verbraucherinteresse an Produkten aus der Region entgegenkommen, meint die Politikerin weiter. Immer mehr Menschen wollten wissen, wo das Stück Fleisch, das Ei oder die Erdbeere herkommt, die sie essen.