Mit mehr Kontrollen, klareren Strukturen, Änderungen bei den Vermarktungsgesellschaften und personellen Konsequenzen reagiert der Neuland-Verein für tiergerechte und umweltschonende Tierhaltung auf die im Frühjahr bekannt gewordenen Betrugsfälle bei einem Geflügelmast- und Schlachtbetrieb sowie seinen Vermarktungsgesellschaften in Bad Bevensen und Überlingen.
Wie der Neuland-Verein und die drei Trägerverbände, die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und der Deutscher Tierschutzbund (DTSchB), am vergangenen Freitag mitteilten, trennt sich die Neuland Produktvermarktungs GmbH Bad Bevensen von ihrem bisherigen Geschäftsführer.
Neuland unterstützt den Angaben zufolge die Gründung einer Erzeugergemeinschaft in Süddeutschland. Mit dieser soll in absehbarer Zeit ein Lizenzvertrag zur Herstellung und Vermarktung von Neuland-Waren abgeschlossen werden. Der Lizenzvertrag mit der bisherigen Vermarktungsgesellschaft und dessen Geschäftsführer soll beendet werden. Durch die Erzeugergemeinschaft sollen die Neuland-Landwirte auch im Süden stärker mit in die Verantwortung für die Vermarktung eingebunden werden.
Insbesondere die Kontrolle der Betriebe soll neu organisiert werden. Die Dichte der von externen zertifizierten Kontrollstellen durchgeführten Kontrollen soll verstärkt, die Auswertung der Kontrollergebnisse auf eine breitere Basis gestellt werden. Ebenfalls neu ordnen will man den Sanktionsmechanismus. Ein Markenverbund soll künftig die Markenführung betreiben, also Werbung, Marketing und Akquise. Die Richtlinienhoheit soll aber allein beim Neuland-Verein verbleiben.
„Wir haben verstanden und lernen aus den Fehlern der Vergangenheit“, versicherte Vereinsvorsitzender Wolfgang Apel. Man sei „noch nicht über den Berg, aber überzeugt, mit den Entscheidungen und Weichenstellungen den Grundstein für ein neues, noch erfolgreicheres Neuland-Projekt gelegt zu haben.“
vgl.:
Ermittlungen gegen Neuland ausgeweitet (4.8.2014)
Neuland wirft die Betrüger nicht raus (9.7.2014)
Jäger: Neuland-Betrug schadet allen Tierwohl-Bemühungen! (12.6.2014)