Im Raum Güstrow-Teterow (Mecklenburg-Vorpommern) siedeln sich immer mehr rechtsextreme Ökobauern an. Die sogenannten "braunen Ökologen" betreiben ökologische Landwirtschaft, wehren sich gegen Gentechnik und nehmen an Anti-Atomprotesten teil.
Wie der NDR unter Berufung auf verschiedene Untersuchungen berichtet, entwickele sich das Bundesland zunehmend zum Zentrum rechtsextremistischer Öko-Siedler. Im Raum Grimmen und Ludwigslust soll es weitere solcher Gruppen geben.
Die Rechtsextremisten wollten eine "germanische" und "artgerechte" Form des Lebens aufbauen, sagte Richard Scherer vom Kirchgemeinderat in Reinshagen dem Sender. Sie würden gezielt dorthin kommen, weil sie genau wüssten, dass es sich hinsichtlich ökonomischer, kultureller und sozialer Strukturen um einen leeren Raum handelt, so Scherer weiter. Zudem könnte die völkisch-nationale Siedlungsbewegung der Artamanen, die in den 1920er Jahren in Koppelow ansässig war, mit ein Grund für die Standortwahl sein.
Zunächst träten die "braunen Ökologen" zurückhaltend auf, berichtet der NDR weiter. Sie seien nicht unmittelbar zu identifizieren und meist auch nicht Mitglied der NPD. Wer sich ihnen jedoch entgegen stelle, müsse mit massiven Anfeindungen rechnen. Der Bürgermeister von Lalendorf im Landkreis Rostock, Reinhard Knaack, etwa habe Morddrohungen erhalten, nachdem er den Hintergrund einer Siedlerfamilie öffentlich gemacht hatte. (ad)