Am kommenden Mittwoch präsentiert EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos offiziell seine Pläne für die anstehende Agrarreform 2013. Zentrale Frage ist dabei, wie hoch die künftigen Direktzahlungen für die Bauern sein werden.
Bislang ist vor allem vom geplanten Greening die Rede. Das sieht vor, dass die Bauern auf einem Teil ihrer Ackerfläche keine Lebens- oder Futtermittel mehr anbauen dürfen. Das kommt einer zwangsweisen Stilllegung von rund 105.000 ha gleich – allein in Bayern, kritisiert der Bayerische Bauernverband BBV. „Angesichts des ohnehin schon maßlosen Flächenverbrauchs muss die EU-Kommission ihre Pläne in diesem Bereich zurücknehmen. Gerade kleinere Betriebe und Milchbauern mit hohem Grünlandanteil tun sich schwer, diese Anforderungen umzusetzen“, sagt BBV-Generalsekretär Hans Müller.
Außerdem fordert der Verbandsfunktionär, dass sich die Direktzahlungen auch in Zukunft deutlich auf das Einkommen der bayerischen Bauernfamilien auswirken müssten, das in den letzten drei Wirtschaftsjahren mit rund 1650 Euro Bruttomonatslohn ohnehin schon eher dürftig gewesen sei. Die Zahlungen der EU seien dabei schon berücksichtigt und machten rund 50 % aus. Was auf keinen Fall passieren sollte, ist, dass die EU-Kommission den Bauernfamilien noch mehr Bürokratie und Auflagen aufbürdet, so Müller. (ad)
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