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Thünen-Institut warnt vor „Milchquote durch die Hintertür“

Die EU-Milchquoten durch ein Bonus-Malus-System für den Krisenfall zu ersetzen, ist aus Sicht des Thünen-Instituts keine gute Idee. Wie Dr. Sascha A. Weber vom Fachinstitut für Marktanalyse vor einigen Tagen in Brüssel darlegte, bleiben bei dem Konzept des französischen EU-Europaabgeordneten Michel Dantin viele Fragen offen.

Lesezeit: 3 Minuten

Die EU-Milchquoten durch ein Bonus-Malus-System für den Krisenfall zu ersetzen, ist aus Sicht des Thünen-Instituts keine gute Idee. Wie Dr. Sascha A. Weber vom Fachinstitut für Marktanalyse vor einigen Tagen in Brüssel darlegte, bleiben bei dem Konzept des französischen EU-Europaabgeordneten Michel Dantin viele Fragen offen.


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Der Christdemokrat hatte vorgeschlagen, Milcherzeuger im Krisenfall für eine Produktionsverringerung von wenigstens 5 % finanziell zu belohnen, für eine Ausdehnung von 5 % oder mehr hingegen zu bestrafen.


Weber stellte klar, dass dieser Plan den Charakter einer neuen Milchquote aufweise, einen hohen Verwaltungsaufwand verursache und das EU-Budget für die Krisenbewältigung stark belasten würde. Seiner Meinung nach ist die Maßnahme vor allem für sogenannte Grenzerzeuger interessant, die weniger effizient wirtschafteten als Berufskollegen in vergleichbaren Betrieben. Ferner könne sich die Teilnahme für Landwirte mit geringen Fixkosten lohnen, beispielsweise im Falle einer unklaren Hofnachfolge, eines Ausscheidens aus der Milchproduktion oder angesichts kürzlich getätigter Investitionen.


Insgesamt seien Mitnahmeeffekte wahrscheinlich. Ferner bestehe über die Höhe einer eventuellen Ausgleichszahlung keine Klarheit. Die Fixkosten seien über die EU hinweg sehr unterschiedlich verteilt. Ein einzelner Beihilfesatz werde nicht allen gerecht. Darüber hinaus müsse eine gewisse Mindestmenge - Weber schätzt wenigstens 2 % - vom Markt genommen werden, um einen Preiseffekt zu erreichen. Damit aber werde das Krisenbudget schnell ausgeschöpft. Außerdem führe die Stützung des Preisniveaus bei offenen Grenzen zu vermehrten Importen aus Drittländern. Dadurch werde der Preisdruck am EU-Milchmarkt weiter erhöht.


Nicht mit dem DBV


DBV-Vizepräsident Udo Folgart hatte daraufhin erneut seine Ablehnung bekräftigt. Eine Rückkehr zur staatlichen Marktverwaltung bei Milch dürfe es nicht geben. Das diskutierte System sei als Kriseninstrument völlig ungeeignet „Durch diesen Vorschlag droht den Milcherzeugern eine komplizierte, wenig hilfreiche Reglementierung“, betonte Folgart.


Der BAuernverband sieht in der vorgeschlagenen Mengenabstimmung angesichts offener Grenzen gegenüber dem Weltmarkt einen untauglichen Versuch „auf dem Rücken der Milchbauern“. „Diese Position vertreten auch unsere europäischen Partnerverbände“, so Folgart. Er warnte davor, dass der Vorschlag die Milcherzeuger gegeneinander ausspielen und spalten könnte. Der DBV setzt stattdessen auf „eine wettbewerbsfähige und marktorientierte Milchproduktion, die ihre Chancen auf regionalen, europäischen und internationalen Märkten nutzt“. (AgE)


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