Solange die Zuckerquote in der Europäischen Union nicht abgeschafft wird, können die Zuckerrübenanbauer mit wahrscheinlich steigenden Gewinnmargen rechnen. Davon geht zumindest die Rabobank in einer aktuellen Studie aus.
Als Begründung für ihre Einschätzung zitieren die niederländischen Analysten eine Prognose der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), derzufolge die weltweite Nachfrage nach raffiniertem Zucker von derzeit rund 186 Mio t auf 207 Mio t im Jahr 2020 steigen wird. Gleichzeitig klettere voraussichtlich die globale Nachfrage nach Zuckerrüben von derzeit etwa 220 Mio t auf 244 Mio t.
Die Zuckererzeuger in der Europäischen Union können jedoch laut Rabobank wegen der Zuckerquote auf die steigende Nachfrage nicht mit einer Produktionsausdehnung reagieren, so dass mit steigenden Zuckerrübenpreisen zu rechnen sei. Allerdings plane die EU-Kommission, die Zuckerquote nach dem 30. September 2015 so rasch wie möglich abzuschaffen. Erst dann könnten die Zuckerfabriken und somit auch die Rübenbauern ihr Angebot an die höhere Nachfrage anpassen.
Als Folge dieser Produktionsausdehnung sei jedoch mit sinkenden Zuckerrübenpreisen zu rechnen. Bis dahin sei den niederländischen Landwirten zu empfehlen, weiterhin qualitativ hochwertige Zuckerrüben anzubauen, denn dann werde die zuckerverarbeitende Industrie vermutlich auch nach dem Auslaufen der Quote vorzugsweise in Europa Zucker einkaufen.
Den niederländischen Zuckerproduzenten wie dem Cosun-Konzern raten die Rabobank-Experten, sich bis zum Auslaufen der Zuckerquote nicht nur regional stark aufzustellen, sondern auch zunehmend Rüben und Zuckerrohr aus anderen Ländern zu verarbeiten. (AgE)