Deutschland konnte 2010 erstmals seit 1987 den Eigenbedarf an Getreide nicht selbst decken. Die Ernte 2010 lag mit etwa 41,5 Millionen Tonnen deutlich unter dem Inlandsbedarf von 44 Millionen Tonnen, berichtet der "Focus" unter Berufung auf den Agrarstatistiker Georg Keckl.
Dieses begründet die Entwicklung mit mehreren Faktoren:
- Inzwischen werden mehr als sechs Prozent der Ernte für den Treibstoff E10 verarbeitet.
- Zudem schrumpft die Anbaufläche, weil Felder in ökologische Ausgleichsflächen verwandelt werden.
- Weiter habe das Wetter der vergangenen Jahre mit trockenen Frühjahren und feuchten Sommern nur magere Erträge zugelassen.
1987 war Deutschland zum Getreide-Exportland geworden. Nach der Wiedervereinigung ernteten deutsche Bauern zeitweise bis zu 30 Prozent mehr als im Land benötigt.