Angesichts der Kritik an Biogasanlagen und des Vorwurfs der „Vermaisung“ dürfen die Relationen beim Maisanbau nicht aus dem Blick verloren werden: der größte Anteil des Maisanbaus erfolgt zu Futterzwecken. Das stellt der Fachverband Biogas in einem Positionspapier klar. Damit reagiert der Verband auf das kritische Hintergrundpapier „Agrargasanlagen und Maisanbau - Eine kritische Umweltbilanz“ des
NABU Landesverbandes Schleswig-Holstein (SH).
Wie der Fachverband mit Bezug auf die aktuelle Statistik klar stellt, werden von den in Schleswig-Holstein 2011 angebauten 194.000 ha Mais rund 95.000 ha Mais für die Rindviehfütterung verwendet. Selbst bei sehr großzügiger Berechnung des Flächenbedarfs für Biogasanlagen in Schleswig-Holstein benötigten diese bei der derzeit installierten Leistung von 162 MW theoretisch maximal 81.000 ha. Da jedoch auch Gülle, Reststoffe und andere Energiepflanzen (z.B. Gras u. Zuckerrüben) in den Biogasanlagen Schleswig-Holsteins eingesetzt werden, dürfte die Maisanbaufläche für Biogas in der Praxis deutlich niedriger als 81.000 ha liegen.
Im gesamten Bundesgebiet liegt die Maisanbaufläche 2011 bei 2,52 Mio. ha Der Maisanbau für Biogasanlagen beträgt nach aktuellen Berechnungen in Deutschland für 2011 zwischen 624.000 und 650.000 ha.
Der Fachverband stellt folgende Informationen zum Biogasmais dar:
- Mais benötigt den geringsten Pflanzenschutzaufwand, er wird im Schnitt nur 1,24 Mal behandelt. Weizen dagegen 3,74 Mal, Kartoffeln 8,56 Mal.
- Bei Mais findet keine Überdüngung statt, die Nährstoffe werden mit dem Gärrest im Kreislauf zurückgeführt. Nur bei Stickstoff ist eine kleine mineralische Ausgleichsdüngung erforderlich.
Das zwölfseitige Positionspapier des Fachverbandes können Sie hier abrufen.
Das sehr kritische Hintergrundpapier zu „Agrargasanlagen“ des Nabu Schleswig-Holstein finden Sie hier .