Gestern hat die EU-Kommission die ersten abgesicherten Zahlen zum EU-Milchmengen-Reduktionsprogramm veröffentlicht, das jedes nicht gemolkene Kilogramm Milch mit 14 Cent vergütet.
Demnach haben die europäischen Milcherzeuger Anträge über 1,06 Mio. t gestellt. Umgerechnet steht für das 150 Mio. €-Programm eine Menge von 1,07 Mio. t zur Verfügung.
Somit gibt es bereits in der ersten von vier Antragsrunden fast eine Punktlandung und es wird vermutlich nur noch eine sehr kleine zweite Runde geben. Einen Reduktionskoeffizienten wegen Überzeichnung gibt es in der ersten Runde nicht.
In Deutschland haben 9.947 Milcherzeuger einen Antrag gestellt. Sie wollen die Milchmenge um 286.049 t senken.
Nur in Frankreich haben mehr Milcherzeuger einen Antrag gesellt, nämlich 12.957. Allerdings ist das Volumen mit 181.398 t deutlich geringer. In Österreich und den Niederlanden sind jeweils rund 4.000 Milcherzeuger dabei. EU-weit wollen rund 52.000 Milcherzeuger an dem Programm teilnehmen.
Auffällig ist, dass die Milcherzeuger ihre Mengen unterschiedlich stark senken wollen. Die deutschen Landwirte wollen die Produktion im Schnitt um 29 t drosseln, die Milcherzeuger in Dänemark zum Beispiel um 73 t.
Zu beachten ist noch, dass die Milcherzeuger nicht an ihre Anträge gebunden sind. Sie können die Milchmenge auch weniger stark senken wie beantragt. Ganz folgenlos wäre diese Vorgehensweise allerdings nicht. Fällt die reduzierte Milchmenge geringer aus, so wird die Beihilfe wie folgt gekürzt.
Tatsächliche Reduktion der Milchmenge um:
- 80 - 100 % der genehmigten Menge => 100 % Beihilfehöhe
- 50 - 80 % der genehmigten Menge => 80 % Beihilfehöhe
- 20 - 50 % der genehmigten Menge => 50 % Beihilfehöhe
- 0 - 20 % der genehmigten Menge => 0 % Beihilfehöhe