Die europäischen Rinderhalter haben trotz der schwierigen Lage am Milchmarkt ihre Herden aufgestockt. Die größten Zuwächse der Milchkühe gab es in den Niederlanden und Irland mit 6,6 % und 9,9%. Die deutschen Milcherzeuger reduzierten ihre Bestände um 0,3 %.
Das zeigen die Ergebnisse der EU-Kommission. Im Dezember 2015 hielten die europäischen Landwirte insgesamt 35,93 Millionen Kühe. Das sind 332.000 oder 0,9% mehr als im Vorjahr. Das Plus resultierte überwiegend aus einem gewachsenen Bestand an Mutterkühen, der um 270.000 Tiere oder 2,2 % auf 12,31 Millionen Stück zulegte.
Die Aufstockung der Milchkuhherde fiel unterdurchschnittlich aus; hier wurde ein Plus von 63.000 Kühen oder 0,3 % auf 23,62 Millionen Stück festgestellt. Wird jedoch die zu erwartende Milchleistungssteigerung je Tier hinzugerechnet, dürfte die EU-Milcherzeugung in den kommenden Monaten stärker steigen als es die Bestandentwicklung zunächst andeutet.
Der seit 2012 zu beobachtende Aufbau der Rinderbestände setzt sich fort. Laut EU-Kommission wurden im Dezember 2015 in den Mitgliedstaaten 89,11 Millionen Rinder gehalten; das waren 709 000 Tiere oder 0,8 % mehr als vor einem Jahr. Seit dem Tiefststand 2011 ist die Rinderherde damit innerhalb von vier Jahren um 2,06 Millionen Tiere oder 2,4 % gewachsen.
In Deutschland reduzierten die Erzeuger ihren Rinderbestand um 0,8 % auf 12,64 Millionen Tiere, wobei die Milchkuhherde um 0,3 % auf 4,28 Millionen Stück abnahm. In Irland, Slowenien, den Niederlanden und Kroatien stockten Rinderhalter ihre Herden dagegen mit 2,9 % bis 3,9 % überdurchschnittlich stark auf. In Holland und Irland war dafür laut EU-Kommission auch die deutliche Zunahme des Milchkuhbestandes um 6,6 % bzw. 9,9 % gegenüber Dezember 2014 verantwortlich. In den größeren Produktionsländern Italien, Frankreich, Spanien und Polen haben Landwirte 0,5 % bis 1,8 % mehr Rinder gehalten.