Heute und morgen werden Bauern in ganz Westfalen-Lippe vor EDEKA-Märkte ziehen, um gegen die starre Haltung des Lebensmitteleinzelhändlers bei der Umsetzung höherer Tierwohlstandards in der Nutztierhaltung zu demonstrieren. Monatelang hatte ein branchenübergreifendes Bündnis aus Vertretern der Landwirtschaft, der Fleischwirtschaft und des Lebensmitteleinzelhandels nach Wegen gesucht, um über eine geringe Erhöhung des Verkaufspreises für Schweinefleisch flächendeckend mehr Tierkomfort in deutschen Ställen zu ermöglichen.
Nach Ansicht des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands (WLV) muss der größte deutsche Lebensmitteleinzelhändler jetzt Farbe bekennen, ob er weiter eine formale Rechtsposition einnehmen will. „Es ist das Ziel der Landwirtschaft und der „Initiative Tierwohl“, erstmalig flächendeckend und freiwillig in ganz Deutschland höhere Tierwohlstandards umzusetzen und dabei auch den Verbraucher mit in die Pflicht zu nehmen. Wir Bauern wie auch viele Tierschützer und Verbraucher verstehen nicht, warum sich EDEKA - anders als alle anderen großen Discounter und Lebensmitteileinzelhändler in Deutschland - gegen eine geringfügige Erhöhung der Verkaufspreise für Schweinefleisch um 2 Cent je Kilogramm sperrt. Dies gefährdet den Erfolg der Initiative insgesamt“, sagte Hubertus Beringmeier, Vorsitzender des WLV-Fachausschuss Schweinefleisch, heute in Münster.