Immer mehr Landwirte in Bayern entscheiden sich dazu, Sojabohnen anzubauen. Vor allem Bio-Soja wird als wichtiges Eiweißfuttermittel in der Tierernährung, aber auch als Basis für Tofuprodukte und Sojadrinks stark nachgefragt.
Doch wie gelingt der Anbau von Bio-Soja auf dem Feld? Worauf ist bei der mechanischen Unkrautregulierung zu achten und was sind die entscheidenden Qualitätsmerkmale der Sojapflanze? Um diese und weiterer Frage zu klären, lud die LVÖ vergangene Woche zu Feldtagen auf den Bioland Betrieb der Freiherrlich von Gumpenberg´schen Güterinspektion in Pöttmes und auf den Naturland Betrieb Lex in Bockhorn ein.
Hack-und Striegeltechniken zur Beikrautregulierung
Da die Beikrautregulierung für einen erfolgreichen Sojaanbau sehr wichtig ist, wurden den Besuchern im schwäbischen Pöttmes unterschiedliche Hack- und Striegeltechniken demonstriert. Geräte von renommierten Landmaschinenherstellern kamen hierbei zum Einsatz. Durch die Entwicklung und Verbreitung von passender Technik zur Unkrautregulierung leisten die Maschinenhersteller einen wichtigen Beitrag zur Förderung des ökologischen Landbaus. Begleitet wurde die Veranstaltung durch informative Fachvorträge zur Produktionstechnik und zur Züchtung von Sojabohnen.
Sojasortenversuche und glutenfreie Kulturen
Im oberbayrischen Bockhorn bekamen die Interessierten auf dem Betrieb von Familie Lex unterschiedliche Sojasortenversuche und weitere glutenfreie Kulturen, wie beispielsweise Buchweizen, Braunhirse und Hanf zu sehen. Vermarktet werden die unterschiedlichen Speisekulturen der Lex´s im hofeigenen Laden, über den Online-Hofversand und im Naturkostfachhandel. Familie Lex blickt auf über 30 Jahre Öko-Ackerbau und Öko-Vermarktung zurück. Zudem wird auf ihrem Hof das wertvolle Öko-Saatgut für Sojabohnen erzeugt.
Politik bestätigt wichtige Rolle von heimischem Soja
Die Veranstaltungen fanden im Rahmen des bundesweiten Soja-Netzwerkes statt. Mit dieser Initiative sollen der Anbau und die Verwertung von Sojabohnen in Deutschland ausgebaut und verbessert werden. Dazu der LVÖ-Geschäftsführer Harald Ulmer: „Die Ausweitung des Soja-Anbaus bietet dem ökologischen Landbau größere Möglichkeiten in der Gestaltung von Fruchtfolgen und erzeugt hochwertige, dringend benötigte Eiweißkomponenten. Bei den anfallenden Investitionen und den Anbau-Risiken unterstützen das Land Bayern und der Bund die Betriebe mit Fördermitteln. Dafür bedanken wir uns und wollen die Politik ermutigen, den eingeschlagenen Weg für die Entwicklung der heimischen Eiweißversorgung fortzusetzen.“
Die LVÖ Bayern im bundesweiten Soja-Netzwerk
Im Rahmen dieses bundesweiten Soja-Netzwerkes werden in Bayern auf 48 Demonstrationsbetrieben aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung in die Praxis umgesetzt – 29 davon wirtschaften ökologisch. Sie werden von der LVÖ betreut, die sich zum Ziel gesetzt hat, den Anbau von Bio-Soja in Bayern deutlich zu erhöhen. Zudem werden alle Schritte der Soja- Erzeugung vom Feld bis zum Futter oder der Verwendung als Lebensmittel analysiert, um Strategien für die Zukunft zu entwickeln.
Weitere Informationen zum Soja-Netzwerk und zur Rolle der LVÖ im Netzwerk unter: www.lvoe.de und www.sojafoerderring.de