Der Anbauverband Bioland fordert ein sofortiges Verbot besonders gefährlicher Pflanzenschutzmittel sowie eine Abgabegebühr, die die Bauern zahlen müssten. Die Bundesdelegierten von Bioland haben dazu am Montag in Fulda eine Resolution verabschiedet. Als Vorzeigebeispiel führt der Verband die kleine Südtiroler Gemeinde Mals an, die sich in einem Referendum gegen den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ausgesprochen hat.
Laut Bioland schaden die Mittel der Gesundheit, zerstören die Artenvielfalt und machen Bauern abhängig von Chemiekonzernen. Neben einem dauerhaften Verbot von Clothianidin, Thiamethoxam und Imidacloprid aus der Gruppe der Neonicotinoide setzen sich die Delegierten außerdem ein Verbot von Totalherbiziden wie Roundup der Firma Monsanto.
„Wir müssen raus aus der Pestizid-Falle. Die Menschen wollen keine Pestizide in Lebensmitteln oder in ihrem Blut haben. Als funktionierende Anbaumethode, die auf chemisch-synthetische Pestizide verzichtet, muss die Politik den ökologischen Landbau stärker unterstützen,“ so Jan Plagge, Präsident von Bioland. Unterstützung kommt vom Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN Germany). „Wenn wir die vorherrschende Pflanzenschutzpraxis nicht ändern, nehmen wir unseren Kindern und Enkelkindern die Möglichkeit, nicht-chemisch zu wirtschaften und gesund aufzuwachsen“, ergänzt Susan Haffmans von PAN.
Im Gegensatz zu konventionellen Produkten zeigten Ökolebensmitteln den Kunden ihren echten Preis. Bioland fordert deshalb eine Pestizidabgabe. „Das Verursacherprinzip wird grob missachtet. Die Pestizidindustrie muss endlich an den externen Kosten des chemischen-synthetischen Pflanzenschutzes beteiligt werden,“ so Plagge. Zudem müsse der Gesetzgeber die Biobauern endlich effizient vor Pestizidabdrift von konventionellen Nachbarfeldern schützen.