Laut Bioland-Präsident Jan Plagge ist schon seit zehn Jahren bekannt, dass Neonikotinoide Insekten schädigen. Vor vier Jahren sei dann der Nachweis erfolgt, dass die Mittel mitverantwortlich für das Vogelsterben seien. Die zwischenzeitliche Anwendungsbeschränkung dieser Insektizide habe die Situation für Insekten nicht verbessert.
Das nun in der EU-Kommission zur Abstimmung stehende Freilandverbot der drei Neonikotinoide Imidacloprid, Clothianidin und Thiamethoxam sieht Plagge daher als richtigen Schritt, das Ziel bleibe für Bioland aber ein Komplettverbot aller Neonikotinoide. Für den Verband habe das Zulassungsverfahren in der Vergangenheit versagt. Auch das Negativbeispiel des Insektizids DDT habe dies in der Vergangenheit deutlich gezeigt.
Die Kritik, dass den Landwirten durch ein Verbot Alternativen fehlen und dadurch Verluste drohen, ist dagegen laut Plagge nicht haltbar. "Der ökologische Landbau macht vor, dass es auch ohne Neonikotinoide geht: Ausgeklügelte Fruchtfolgen statt Monokulturen sowie die Förderung von Nützlingen sind Teil eines Systems, das ohne chemisch-synthetische Pestizide erfolgreich wirtschaftet und die Artenvielfalt erhält."
Spannend sei nun für die Ökobauern, ob Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner für das Freilandverbot stimmen wird.