Der Vorsitzende des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Felix Prinz zu Löwenstein, warnt, die volkswirtschaftlichen Kosten des Pflanzenschutzmitteleinsatzes seien beträchtlich. "Wenn für jeden Euro, der für Pestizide ausgegeben wird, mindestens weitere 40 bis 80 Cent an Folgekosten für Schäden an Umwelt und Gesundheit sowie für die Regulierung dazu kommen, ist das inakzeptabel. Eine solche Externalisierung der Produktionskosten führt zu Marktversagen", sagte er.
Wenn Märkte funktionieren sollen, müssten Preise die Wahrheit sprechen. Nur dann gehe es auch an der Ladenkasse fair zu und es wird sichtbar, was Lebensmittel tatsächlich kosten. "Wer Pestizide herstellt oder anwendet, muss auch die gesellschaftlichen und ökologischen Folgekosten übernehmen und diese seinen Kunden in Rechnung stellen."
Die Politik muss seiner Meinung nach mit allen verfügbaren Instrumenten für eine Internalisierung von externen Kosten in der Land- und Lebensmittelwirtschaft sorgen. Zum wirksamen Umsteuern beim Pflanzenschutz könne eine Pestizidabgabe beitragen, die für einen Kostenausgleich sorgt und Innovationsanreize für den nicht-chemischen Pflanzenschutz setzt, ohne die Wahlmöglichkeiten der Anwender zu beschränken.
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