Kommendes Frühjahr ist aller Voraussicht nach wenig Z-Saatgut von Ackerbohnen verfügbar. Wegen schlechter Keimfähigkeit (KF) dürfte die Anerkennungsquote geringer ausfallen. Dafür sind ungünstige Bedingungen während der Ackerbohnenernte verantwortlich. Das haben Keimproben am Landwirtschaftszentrum Eichhof in Bad Hersfeld (LLH) von ökologisch und konventionell angebauten Ackerbohnen gezeigt.
Bei zwölf aufgelegten Keimproben lag die mittlere KF bei 84 %, mit einem Schwankungsbereich von 52 bis 100 Prozent 14 Tage nach Beginn der Keimprobe. Die Körner konnten unter optimalen Bedingungen bei Zimmertemperatur, regelmäßiger Bewässerung und ohne Bodenbedeckung keimen. Unter realen, unter Umständen ungünstigen Bedingungen, müssen Anbauer deshalb von einer schlechteren KF ausgehen.
Landwirte sollten deshalb den eigenen, gereinigten Nachbau unter günstigen Bedingungen, wie beschrieben, auf Keimfähigkeit testen: Bei einer KF von unter 75 % sollte man den Kauf von Z-Saatgut in Erwägung ziehen. Neben der rein ökonomischen Überlegung ist vor allem entscheidend, ob die vorhandene Sätechnik die maximal empfohlene Saatmenge ausbringen kann, um eine verminderte Keimfähigkeit auszugleichen. Dabei spielt das TKG der Ackerbohnen eine Rolle.
Eine Beispielrechnung:
- Angestrebte keimfähige Körner/m²: 50
- TKG: 500 g
- KF: 65 %
- Aussaatstärke: 385 kg/ha
Landwirte sollten zudem beachten, dass eine gleichmäßige Verteilung der Pflanzen auf der Fläche bei eingeschränkter KF noch schwieriger ist als ohnehin. Folglich sind lückige Bestände wahrscheinlich. Weil allerdings Ackerbohnen-Z-Saatgut mit einer Keimfähigkeit von „nur“ 80 Prozent vermarktet werden darf, sollten Anbauer vor dem Kauf unbedingt die KF erfragen. P