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Holz schlechter als Heizöl? Kaniber fordert Abschalten von Klimarechner

Der Klimarechner des Bundesumweltamtes bewertet Holz als treibhausgasschädlich. Bayerns Forstministerin Michaela Kaniber kritisiert das als Irreführung und fordert Cem Özdemir auf, einzuschreiten.

Lesezeit: 3 Minuten

Der CO2-Rechner des Umweltbundesamtes sorgt weiter für Empörung. Dieser schreibt Holzenergie einen CO2-Ausstoß zu, der höher sein soll als der von Heizöl. Zwischendurch hieß es sogar, die Bundesregierung plane eine Abgabe auf Holz-Brennstoffe, was diese aber dementierte.

Weil der entsprechende CO2-Rechner des Umweltbundesamtes aber immer noch online ist, hat sich nun Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber in einem Brief an Bundeslandwirtschaftsminister Cem gewandt, der auch für Wald und Holz zuständig ist.

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"Absurde Berechnung"

Kaniber führt darin aus, dass die Berechnung dazu führe, dass Holz in diesem CO2-Rechner sogar schlechter abschneide als fossile Energieträger wie Erdöl oder Erdgas, was offensichtlich absurd sei und deutlich mache, dass die zugrundeliegenden Bewertungskriterien nicht richtig seien.

„CO2 aus Holzverbrennung wird zeitnah kompensiert“

Schließlich belegten wissenschaftliche Erkenntnisse, dass die Kohlenstoffmenge im Ökosystem Wald dank Wachstum und damit verbundener Kohlenstoffbindung ausgeglichen bleibe, da Entnahme und Aufwuchs im nachhaltig bewirtschaften Wald gleichzeitig stattfinden. „Die Klimafreundlichkeit ist somit in höchstem Maße gewahrt, da das bei der Verbrennung von Holz entstehende CO2 zeitgleich bzw. zeitnah kompensiert wird“, argumentiert die Ministerin. „Es handelt sich dabei um grünes CO2 und es ist abwegig, dieses CO2 dem aus fossilen Quellen gleichzustellen.“

„Bewusste Irreführung der Bevölkerung“

Leider ignoriere der CO2-Rechner des Umweltbundesamtes diese grundlegenden Fakten, so Kaniber weiter. Mehr noch, das Umweltbundesamt gebe sogar an, die Bewertung sei auf wissenschaftlicher Grundlage erfolgt, was aber ihrer Kenntnis nach von namhaften Wissenschaftlern bestritten werde. „Ich halte das für eine bewusste Irreführung der Bevölkerung, um aus rein ideologischen Gründen die energetische Verwertung von Holz allen Fakten zuwider in ein schlechtes Licht zu rücken“, kritisiert die Ministerin.

„Bundesbehörde diskreditiert sich selbst“

Dass sich damit eine Bundesbehörde als seriöse Informationsquelle selbst diskreditiert, sei eine Sache. Dass das Amt aber trotz breiter öffentlicher Kritik gerade auch von wissenschaftlicher Seite bislang keine Notwendigkeit sehe, den fehlerhaften Rechner endlich abzuschalten, mache sie fassungslos. Die Menschen in unserem Land hätten für derart gezielte Fehlinformationen kein Verständnis.

Appell an Özdemir, den Rechner abzuschalten

Kaniber schließt den Brief an Özdemir mit einem Appell ab: „Deshalb bitte ich Sie als dem für Wald und Holz zuständigen Bundesminister mit allem Nachdruck, dafür Sorge zu tragen, dass der fehlerhafte CO2-Rechner unverzüglich aus dem Netz genommen wird.

Eine Kopie des Schreibens ging an Bundesumweltministerin Steffi Lemke, die die Aufsicht über das Bundesumweltamt hat.

Bis Jahresbeginn noch treibhausgasneutral

Das Umweltbundesamt hatte Holz in seinem Rechner noch zu Jahresbeginn als treibhausgasneutral betrachtet. Die Begründung war: Holz ist ein nachwachsender Rohstoff. Er speichert CO2, welches am Ende seines Lebensweges (durch Verrottung oder Verbrennung) in die Atmosphäre zurückkehrt.

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