Mehrere Tausend Biogasanlagen erreichen in den nächsten Jahren das Ende der 20-jährigen Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Wie Umfragen zeigen, denken viele Betreiber heute schon über einen geordneten Ausstieg nach. Ihnen fehlt die wirtschaftliche Perspektive oder schlicht ein Hofnachfolger.
Doch mehr und mehr setzt sich in der Politik und in der Öffentlichkeit die Erkenntnis durch, dass Biogasanlagen nicht einfach nur teuren Strom und die bei den Wählern so ungeliebten „Maiswüsten“ produzieren. Sie erfüllen ganz nebenbei eine Reihe von Funktionen, die durchaus wertvoll für die Gesellschaft sind. Dazu zählt die klimaschonende Wärmenutzung, die Methanvermeidung mithilfe der Güllevergärung, die Verwertung von Abfällen oder die Pflege offener Kulturlandschaften.
Allerdings hilft das Anlagenbetreibern wenig, denn für viele dieser Leistungen gibt es kein Geld. Was sie bräuchten, wären verlässliche Rahmenbedingungen, wie sie bislang das EEG ermöglichte. Doch auch, wenn diese noch fehlen: Sie sollten keinesfalls die Hände in den Schoß legen, sondern die Zeit bis zum Förderende nutzen. Kalkulieren Sie, ob eine Flexibilisierung oder eher die Umrüstung auf Gaseinspeisung wirtschaftlicher ist. Auch sollten sie Möglichkeiten wie den Verkauf von Wärme, die Gülle- und Abfallverwertung, Düngerproduktion oder den Verkauf von Industrierohstoffen prüfen.
Auch, wenn Sie noch ein paar Jahre Zeit haben: Wenn Tausende Anlagen aus den Boomjahren nach Alternativen suchen, wird es eng auf dem Markt. Wer frühzeitig aktiv war, kann sich die besten Optionen sichern.