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Wolf Maisernte Gülle und Wirtschaftsdünger

das Aktuelle Interview

Jede dritte Anlage nutzt ihr Wärmepotenzial noch nicht

Lesezeit: 3 Minuten

Der Fachverband Biogas hat in einer Studie die Wärmenutzung bei Biogasanlagen analysiert. Wofür nutzen die Betreiber die Wärme vor allem?


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Rauh: Neben dem Fermenter werden sehr häufig Wohn- und Firmengebäude beheizt. Es folgen Trocknungskonzepte für Holz oder Getreide. Ebenfalls oft beheizt werden öffentliche Gebäude, wie Schulen oder Kindergärten. Weniger bedeutend ist die Wärmeversorgung von Ställen, Gewächshäusern oder die Gärresttrocknung.


Wie hoch ist der Anteil der Wärme, den die Betreiber im Schnitt verkaufen?


Rauh: Etwa ein Drittel der Anlagenbetreiber nutzt mehr als die Hälfte der Wärme extern, ein Drittel der Anlagen verkauft weniger als 10% der Wärme extern.


Ein wichtiger Treiber war bislang der KWK-Bonus. Ist der Wärmeverkauf auch ohne den Bonus wirtschaftlich?


Rauh: In vielen Fällen ja. Häufig wird das Wärmenetz von einer Genossenschaft getragen, so dass der Betreiber der Biogasanlage keine Kosten hat. Wird das Netz von der Biogasanlage finanziert, sind diese Kosten beim Wärmepreis zu berücksichtigen. Oft gilt es, mit den Abnehmern nachzuverhandeln, wenn bislang der KWK-Bonus den Wärmepreis querfinanziert hat. Aber selbst dann ist in der Regel Biogaswärme immer noch preiswerter als die fossilen Alternativen.


Welche Wärmenutzung ist attraktiv?


Rauh: Die höchsten Wärmepreise konnten laut unserer Umfrage bei der Belieferung von Krankenhäusern, Schulen oder anderen öffentlichen Gebäuden erzielt werden. Gut ist es, wenn über das ganze Jahr hinweg ein Wärmebedarf vorliegt, also beispielsweise in ein großes Netz als Wärmesenke eingespeist werden kann.


Nicht alle Anlagen liegen in der Nähe von Wärmesenken. Wie ist dann zu tun?


Rauh: In diesen Fällen können gute Trocknungskonzepte eine Lösung sein. Vor dem Hintergrund der neuen Düngeverordnung kann die Wärme auch mehr für die Gärrestaufbereitung genutzt werden, um den Neubau von Lagerbehältern zu vermeiden. Hier geht es dann weniger um Erlöse, die erwirtschaftet werden als um Kosten, die gespart werden.


Lohnt sich der Bau von Wärmenetzen noch, da fossile Energie sehr günstig ist?


Rauh: Das hängt in erster Linie von der Laufzeit der Anlage ab. Bei weniger als zehn Jahren ist dies häufig schwierig, Abnehmer für dieses Konzept zu begeistern.


Wo sehen Sie noch Potenzial bei der Wärmenutzung?


Rauh: Die Anlagenbetreiber haben in den letzten Jahren bereits viele neue Wärmesenken erschlossen, sodass eine Ausweitung der Wärmeabgabe oft schwierig ist. Trotzdem will nach unserer Umfrage ein Drittel der Betreiber die Wärme in den kommenden zwei Jahren stärker nutzen. Viel Potenzial liegt beim Wärmepreis. Im Mittel liegt er bei nur 2,6 Cent je Kilowattstunde. Trotz niedriger Preise für fossile Alternativen sind viele Abnehmer bereit, zukünftig einen angemessenen Preis für Biogaswärme zu bezahlen.

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