Im Jahr 2020 wurden bis September knapp 30200 t flüssiges Erdgas (LNG) an deutschen Tankstellen abgesetzt – mehr als doppelt so viel wie im gesamten Jahr 2019. Das geht aus einer Erhebung der Brancheninitiative Zukunft Erdgas hervor. Außerdem gab es mit 4000 Förderanträgen für LNG-Lkw im November 2020 einen neuen Höchststand. Inzwischen gibt es 37 LNG-Tankstellen in Deutschland, 60 sind in Planung, berichtet die LNG-Taskforce der Deutschen Energie-Agentur (dena) und des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW). Zudem zeigt eine Umfrage des Bundesverbandes Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL), dass Speditionen LNG auch für Routen mit Dieseldurchfahrverbot bevorzugen.
Mit der abgesetzten LNG-Menge ließen sich die CO2-Emissionen im Vergleich zu Diesel um ca. 44000 t reduzieren. Nicht berücksichtigt dabei ist der zunehmende Einsatz von Bio-LNG. Hierbei handelt es sich um Biogas, das gereinigt bei -162°C verflüssigt wird und so eine höhere Energiedichte als beispielsweise Dieselkraftstoff erreicht.
Bio-LNG gilt inzwischen auch als Geschäftsmodell für Biogasanlagen, die das Ende des 20-jährigen Förderzeitraums nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) erreichen. Um Erzeugung, Vermarktung und Verbrauch anzukurbeln und eine regionale Bio-LNG-Versorgung zu demonstrieren, startet jetzt in Niedersachsen ein Modellprojekt.