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Modulreinigung: Der Zeitpunkt ist entscheidend

Lesezeit: 4 Minuten

Bei welchen Anlagen ist eine Modulreinigung sinnvoll? Wie und wann sollte sie durchgeführt werden? Antworten gibt eine neue Untersuchung.


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Staub, Pollen, Vogeldreck oder Moosränder können die Leistung von Solarmodulen reduzieren. Werden die Module gereinigt, bringt das unter bestimmten Parametern konstante bis deutliche Mehrerträge. Das zeigen zwei neuere Untersuchungen.


Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist der Frage nachgegangen, wie sich eine Reinigung von Dachanlagen rechnet. Dazu hat die LfL die Erträge auf gereinigten und ungereinigten Flächen einer Anlage auf einem Milchviehstall (Inbetriebnahme 2011) und einer Futterhalle (Inbetriebnahme 2009) in Bayern in den Jahren 2015 und 2016 ausgewertet. Die Anlagen sind auf sehr flachen Dächern mit 15 bzw. 20 Grad Dachneigung installiert und haben 153 und 38 kW Leistung. Die polykristallinen Module sind auf beiden Anlagen nach Südwesten ausgerichtet.


Frühjahr ist optimal:

Eine Reinigung kann sich lohnen, wenn sie im Frühjahr erfolgt. Die Details der Untersuchung:


  • Im ersten Jahr brachte die Reinigung im Juli 8% Mehrertrag auf dem Milchviehstall, 6% auf der Halle.
  • Im zweiten Jahr brachte eine Reinigung im August nur 5% Mehrertrag.
  • Die höhere Stromausbeute reduzierte sich in den Folgemonaten aufgrund erneuter Verschmutzung um ca. 0,5 Prozentpunkte.
  • Bei 8% Leistungssteigerung summierten sich die höheren Stromverkaufserlöse für beide Anlagen zusammen auf rund 2000 € im Jahr. Da die Reinigung auch etwa 2000 € pro Termin (für beide Anlagen) kostete, brachte sie bei einem Putztermin im Juli keinen Mehrertrag und führte bei dem Termin im August sogar zu Verlusten.


„Wir raten daher dazu, die Anlage im Mai zu reinigen, wenn viele Blütenpollen, Staub von der Heuernte oder anderes auf den Modulen liegt“, fasst Energieexperte Josef Neiber von der LfL zusammen. Dann können die gereinigten Module von der hohen Einstrahlung im Sommer profitieren. Im Fall der untersuchten Anlage hätten sich die 2000 € Reinigungskosten in etwa 3,5 bis 6 Monaten aufgrund der höheren Solarerträge amortisiert. Eine Reinigung im Juli dagegen kommt zu spät.


Solarparks unter der Lupe:

In einer weiteren Studie hat der Dienstleister „Milk the sun“ Reinigungseffekte auf Freiflächenanlagen untersucht, die sich zum Teil auch auf Dachanlagen übertragen lassen.


Für die Studie haben Anlagenbetreiber oder Dienstleister die Daten von 17 PV-Anlagen zur Verfügung gestellt, die vom Dienstleister Meteocontrol ausgewertet wurden. Dabei haben die Autoren der Studie die Daten von gereinigten Anlagen aus der Datenbank mit denen von ungereinigten verglichen.


Die in der Studie untersuchten Anlagen wurden erstmals gereinigt. Bei jeder Anlage wuschen die Prüfer jeweils einmalig eine Teilfläche von 30 kW und verglichen die Ergebnisse mit der ungereinigten Fläche. Die Reinigung fand je nach Anlage zwischen dem 27. März und dem 10. April 2017 statt.


Die Reinigung der PV-Anlagen erfolgte per Hand mit dem Systems Sola-Tecs der Firma Cleantecs (www.cleantecs.com) mithilfe von demineralisiertem Wasser ohne zusätzliche Rei-nigungsmittel.


Die Studie brachte bei den gereinigten Anlagen kein klares Ergebnis:


  • Bei 50% der Anlagen zeigte die Reinigung eine Wirkung, also konstant höheren Ertrag. Bei 14% der Anlagen stieg die Leistung deutlich, bei 22% der Anlagen nahm die Wirkung nach der Reinigung wieder ab. Bei 14% war kein Effekt festzustellen.
  • Das Ergebnis war unabhängig vom Modultyp (kristallin/Dünnschicht).
  • Auch war der konstante bzw. deutlich positive Reinigungseffekt bei Anlagen zu beobachten, die vor 2011 errichtet wurden bzw. stark verschmutzt waren. Das lässt sich mit dem Alter der Anlagen erklären, die entsprechend stärker verschmutzt waren.
  • Zudem zeigen Anlagen mit einem Neigungswinkel unter 30 Grad positivere Ergebnisse. Oberhalb von 30 Grad waren die Reinigungseffekte insgesamt deutlich geringer.


Das Resümee:

Folgende Schlussfolgerungen ziehen die Studienautoren:


  • Eine Reinigung der Anlagen lohnt sich ab einer mittleren Verschmutzung, bei der sich stärkere Ablagerungen wie Vogelkot sowie Moos und Flechten an den Rändern zeigen.
  • Tritt dagegen nur eine leichte Verschmutzung in Form eines leichten Staubfilms auf, der sich mit bloßem Auge kaum erkennen lässt, lohnt sich eine Reinigung eher weniger.
  • Anlagen mit einem Neigungswinkel unter 30 Grad verschmutzen eher, sodass hier eine Reinigung mehr Effekt bringen kann.
  • Bei einem Inbetriebnahmedatum der Anlage vor dem Jahr 2013 ist die Einspeisevergütung höher, sodass sich die höhere Sonneneinstrahlung nach der Reinigung auch finanziell eher bemerkbar macht als bei Anlagen mit einer geringen Vergütung.


Kontakt: hinrich.neumann@topagrar.com

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