Die EU-Kommission hält trotz der Kritik an Biokraftstoffen an ihrem Ziel fest, bis zum Jahr 2020 den Anteil an Biosprit auf zehn Prozent zu erhöhen. "Mit 17 Mio. Hektar kann die EU rund 80 % ihres Bedarfs dafür von eigenen Flächen decken, der Rest könnte über Importe gedeckt werden", berichtete Alexandra Langenfeld von der Generaldirektion Energie und Verkehr der EU-Kommission kürzlich auf dem Bauerntag des Deutschen Bauernverbandes in Berlin. Damit sollen weniger als ein Prozent der Eu-Getreideproduktion in die Biokraftstoffproduktion fließen. Da diese Zielmarke mit einem langen Vorlauf angepeilt wird, rechnet die EU-Kommission auch nicht mit einem starken Preisanstieg aufgrund der Nachfrage für Biokraftstoffe.
Wichtig sei aber, bei der Produktion der Rohstoffe und des fertigen Kraftstoffs, auf Nachhaltigkeit zu achten. Künftig werde die EU-Kommission nur den Biokraftstoff als nachhaltig ansehen, der 35 % weniger Treibhausgas-Emissionen verursacht als fossile Brennstoffe. Derzeitiger Biokraftstoff wie Biodiesel aus europäischen Raps hätte rund 44 % weniger Emissionen und würde diesen Kriterien bereits entsprächen, erläuterte Langenfeld.
In diesem Jahr noch will die EU-Kommission zu Biokraftstoffen, aber auch zu Strom- und Wärmeproduktion einen Biomasse-Fortschrittsbericht vorstellen.