Verschiedene Verbände und Organisationen aus der Agrar-, Biokraftstoff- und Ölwirtschaft haben am vergangenen Freitag ein neues Zertifizierungssystem für Nachhaltigkeit, die REDcert GmbH, gegründet. Neben den bisher bekannten Teilnehmern, so dem Deutschen Bauernverband (DBV) und dem Deutschen Raiffeisenverband (DRV), ist auch der Mineralölwirtschaftsverband (MWV) mit von der Partie. Damit hat die Biokraftstoffbranche ihren wichtigsten Abnehmer mit in das System eingebunden.
Der MWV hat aber auch ein eigenes Interesse an der Mitwirkung. Die Rohölverarbeiter könnten künftig mit der erwarteten direkten Beimengung von Pflanzenöl in Raffinerien, der sogenannten Hydrierung, selbst zu Biokraftstoffproduzenten werden.
Mit REDcert entsteht Konkurrenz für das Internationale Nachhaltigkeits- und Kohlenstoffzertifizierungssystem (ISCC), das mit millionenschwerer Förderung der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) das europaweit erste Nachhaltigkeits-Zertifizierungssystem entwickelt hat und dafür auch schon Auditoren ausbildet.
Ab 1. Juli 2010 gilt in Deutschland die Verpflichtung, durch ein Zertifizierungssystem über die gesamte Produktionskette vom Acker bis zum Tank eine nachhaltige Erzeugung von Biomasse sicherzustellen. Sonst entfällt die staatliche Förderung.