Holzhackschnitzel sind ein klimaschonender Brennstoff, der relativ emissionsarm verbrennt. Aber Praxiserfahrungen belegen erhebliche Unterschiede in der Qualität der eingesetzten bzw. gehandelten Hackschnitzel. Neben anlagentechnischen Aspekten hat vor allem die Brennstoffqualität maßgeblichen Einfluss auf das Emissionsverhalten und den störungsarmen Anlagenbetrieb. Bei Einsatz von minderwertigen Qualitäten lassen sich insbesondere die in den zurückliegenden Jahren stufenweise verschärften Grenzwerte für Feinstaub oft nicht einhalten. Auch Betriebsstörungen, geringe Nutzungsgrade und erhöhte Kesselkorrosion können die Folge sein.
Im Rahmen des Projekts „Qualis – Brennstoffqualifizierung und Qualitätsmanagement in der Hackschnitzelproduktion“ hat ein aus Praktikern und Wissenschaftlern zusammengesetztes und Team daher neue Ansätze entwickelt, wie die Qualität von Hackschnitzeln als Brennstoff maßgeblich verbessert werden kann. Die jetzt als „Handbuch zum Qualitätsmanagement von Hackschnitzeln“ veröffentlichten Projektergebnisse sollen dazu beitragen, den Betrieb von Hackschnitzelheizungen effizienter zu machen und Schadstoffemissionen, vor allem Feinstäube und Kohlenstoffmonoxid, deutlich zu reduzieren.
Der Bundesverband Bioenergie, das Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe (TFZ), das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) und die Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen (HAWK) haben ein Qualitätsmanagementsystem entwickelt, das auf eine Vereinheitlichung und Verbesserung der Brennstoffqualität und auf die Reduzierung von Schadstoffemissionen aus Holzhackschnitzelfeuerungen abzielt. Hierzu führten die beteiligten Forscher umfangreiche Aufbereitungsversuche und Qualitätsprüfungen sowie Umfragen bei Forstwirten, Hackschnitzelproduzenten, Kesselherstellern, Planern und Betreibern von Biomasseanlagen u. a. durch.
Die Ergebnisse flossen in das „Handbuch zum Qualitätsmanagement von Hackschnitzeln“ ein, das von FNR und BBE gemeinsam veröffentlicht wurde. Die kostenlose 92-seitige Broschüre ist in neun Abschnitte gegliedert:
- Energiepolitischer Hintergrund und rechtliche Rahmenbedingungen in Deutschland
- Marktbetrachtungen kleiner und mittlerer Hackschnitzelfeuerungen
- Strukturen der Hackschnitzelproduzenten und Nachfrage an qualitativ hochwertigen Holzhackschnitzeln
- Brennstoffqualität von Holzhackschnitzeln
- Holzhackschnitzelproduktion
- Mechanische Aufbereitung von Hackschnitzeln durch Siebung und Trocknung
- Emissionsverhalten von aufbereiteten Waldrestholzhackschnitzeln
- Qualitätsmanagement für die Hackschnitzelbereitstellung
- Vereinfachte Methoden zur Selbstüberwachung der Hackschnitzelqualität